Kritik an Freigabe von Lehrberufen

Dass weitere Lehrberufe künftig freigegeben werden, das sorgt für Kritik. Zum Beispiel sollen auch Floristen keinen Lehrabschluss mehr brauchen. Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) will die neue Gewerbeordnung bald vorstellen.

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ORF

Gärtnermeister im Glashaus

Bei dem Thema prallen die Standpunkte hart aufeinander. Eigentlich sollten die Pläne schon seit Ende September auf dem Tisch liegen. Doch noch wird verhandelt. Die genaue Liste, welche Berufe von der künftigen Freigabe betroffen sind, wurde noch nicht veröffentlicht.

„Gefahr für Arbeitsmarkt“

Durchgesickert ist, dass auch die Branche der Floristen freigegeben werden soll. Das Ausbildungssystem sei in Gefahr, sagt Maria Awender, Innungsmeisterin der Gärtner und Floristen in der Salzburger Wirtschaftskammer. Ohne Lehrlinge könnte der Beruf bald aussterben.

Auch Konrad Steindl, Präsident der Salzburger Wirtschaftskammer, kritisiert die Entwicklung. Bei einer Freigabe bestimmter Berufe werde der Facharbeitermangel weiter zunehmen. Er warnt vor Gefahren für den Arbeitsmarkt.

Masse statt Klasse?

Der Beruf des Fotografen wurde bereits vor einiger Zeit freigegeben. Jeder kann nun als Fotograf seine eigene Firma gründen. Das hat zu mehr Betrieben und einem starken Rückgang bei den Lehrlingen geführt. Kritik sagen, mittlerweile gehe es um Masse statt Klasse. Qualitätsverluste seien die Folge.

In Salzburg gibt es derzeit noch rund 3.400 Betriebe, die in vielen Berufsfeldern rund 8.500 Lehrlinge ausbilden.

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