Lichtsignale: Häufig Fehleinsätze für Bergretter

Die Bergrettung Salzburg hat derzeit vermehrt mit Notrufen zu tun, weil Menschen Lichtzeichen von den Bergen als Notsignale deuten. Meist stammen die Lichtpunkte aber von Kamerablitzen oder Sportlern, die mit Stirnlampen unterwegs sind.

Die Zahl der stundenlangen Fehleinsätze steigt, heißt es von der Salzburger Bergrettung. Bei Schönwetter gebe es mehrmals pro Woche Alarmierungen wegen Lichtsignalen vom Berg in der Dunkelheit, sagt der Ortsstellenleiter der Bergrettung Grödig Ernst Schörghofer: „Da sitzen die Leute auf der Terrasse, schauen auf den Untersberg, sehen Lichter blinken und rufen an.“

Das sei aber in Ordnung so: „Die Melder handeln völlig richtig.“ In vielen Fällen habe dieses Verhalten schon Leben gerettet und sei deswegen absolut begrüßenswert. Das Problem: Wie lassen sich echte von vermeintlichen Notsignalen unterscheiden?

Alpines Notsignal richtig deuten

Wichtig sei zunächst die Kenntnis über das Alpine Notsignal, informierte die Bergrettung Salzburg am Montag per Aussendung. Sechs mal in der Minute, also alle zehn Sekunden, wird dabei ein Licht-oder Lautzeichen abgesetzt. Man kann etwa rufen, pfeifen, mit der Lampe blinken oder mit der Kamera blitzen. Nach einer einminütigen Pause beginnt man wieder von vorne.

Alpines Notsignale

Bergrettung Salzburg

Wer auf einen derartigen Hilferuf aufmerksam wird, sollte unverzüglich die Rettungskräfte verständigen. Helfer antworten auf einen Notruf drei Mal in der Minute um zu signalisieren, dass Rettung kommt. Dann pausieren sie ebenfalls eine Minute.

„Wenn Bergsportler bemerken, dass jemand auf ihre Lichtzeichen antwortet, so wäre es hilfreich, umgehend mit der Einsatzzentrale des Roten Kreuzes (Telefon 140 oder 144) oder mit der Polizei (Telefon 133) Kontakt aufzunehmen, um Fehleinsätze zu verhindern“, teilte die Bergrettung mit.

Notsignal war Kamerablitz

So seien beispielsweise der Bergrettung St. Gilgen erst kürzlich Notsignale vom Schober gemeldet worden. „Die Polizei hat mit ihrem Einsatzfahrzeug Antwortsignale gegeben. Vom Berg kamen - quasi als Antwort - immer wieder Lichtzeichen. Nach einem stundenlangen nächtlichen Sucheinsatz stellte sich heraus, dass es nur eine Frau war, die Fotos am Berg gemacht hat.“ Die angeblichen Notsignale entpuppten sich als Kamerablitz.

„Wir gehen grundsätzlich jeder Meldung nach“, sagte der Grödiger Bergrettungschef Schörghofer. „Wir wissen, wo am Berg die Wege gehen. Wenn sich eine Lampe richtig weiterbewegt, ist wohl nichts passiert.“ Dennoch sei es vor einem nächtlichen Abstieg hilfreich, in den Hütten Bescheid zu geben oder ein nächtliches Biwakieren der Polizei oder der Bergrettung im Vorhinein zu melden.

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