Modellprojekt gegen Zersiedelung

Viele Bürgermeister im Bergland stehen vor einem Dilemma. Junge Leute auf dem Land wollen Einfamilienhäuser bauen wie ihre Eltern. Die Politik muss aber die Zersiedelung bekämpfen. Im Pongau gibt es ein Modellprojekt: 38 Gründe mit Anbindung an öffentlichen Verkehr werden vergeben.

Statt vieler einzelner Häuser, wie sie seit Jahrzehnten Salzburgs Landschaften zersiedeln, soll in Pfarrwerfen (Pongau) schon bald eine kompakte Siedlung entstehen. Damit wird Grün- und Bauland im ohnehin engen Salzachtal zwischen Tennen- und Hagengebirge sowie dem Hochkönig-Massiv gespart. Voraussetzung für die Genehmigung der geplanten Umwidmung ist für das Land Salzburg die Anbindung an den öffentlichen Verkehr. Die Gemeinde hat fünf Jahre an diesem Modell gearbeitet. Zwei Grundbesitzer haben Flächen verkauft.

Tennengebirge

Gerald Lehner

Pfarrwerfen (rechts) und Werfen im Salzachtal (Pongau) am Fuß des Tennengebirges (hinten) aus großer Flughöhe über dem Mitterpinzgau. Vorne: Hochkönig-Nordflanken

„Bauland kompakt zusammenhalten“

Bürgermeister Bernhard Weiß (ÖVP) ist zuversichtlich, dass die Pläne nun vom Land genehmigt werden. Er sieht das Projekt in seiner Gemeinde auch als Modell für andere Kommunen und Regionen: „Man muss das aber gut vorbereiten. Wichtig ist, dass Bauland künftig kompakt zusammengehalten wird. Man sollte weitere Zersiedelung und diese Streulagen von Häusern verhindern.“

Konkret geht es in Pfarrwerfen auch um die gute Anbindung an den öffentlichen Busverkehr. Dazu ist es bis zur Haltestelle der Eisenbahn auch nicht weit. Die vorgesehene Fläche erfülle alle Voraussetzungen – auch jene, die im Entwurf für das künftige Raumordnungsgesetz stehen, sagt LHstv. Astrid Rössler (Grüne). Sie ist in der Landesregierung für Raumordnung zuständig.

220 statt 390 Euro Grundpreis

In Pfarrwerfen kostet ein Quadratmeter Baugrund mittlerweile bis zu 390 Euro. Für die neue Wohnsiedlung soll der Quadratmeter für die Käufer zwischen 130 und 220 Euro kosten. Die Differenz legt gegenüber den Grundverkäufern die Gemeinde drauf, wie es heißt.

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