Rekordarbeitslosigkeit trotz Beschäftigungsplus

Mit einer Arbeitslosenquote von 5,9 Prozent hat Salzburg 2015 den niedrigsten Wert aller Bundesländer erreicht. Dem Beschäftigungsplus steht in der Jahresbilanz aber auch ein Zuwachs an Arbeitslosen gegenüber.

Mit der Arbeitslosenquote von 5,9 Prozent lag Salzburg sogar knapp unter der Prognose von sechs Prozent. Doch Grund zur Freude ist das nicht. Noch nie in der Zweiten Republik waren so viele Menschen in Salzburg ohne Arbeit: Die Arbeitslosigkeit nahm um 5,3 Prozent auf 15.450 vorgemerkte Personen zu. Das einzig Erfreuliche dabei: „Der Zuwachs hat sich gegenüber dem Vorjahr abgeflacht“, erläuterte AMS-Geschäftsführer Siegfried Steinlechner am Donnerstag bei der Präsentation der Jahresbilanz 2015.

Rekorde gibt es aber auch bei der Beschäftigung: Die Zahl der Beschäftigtenverhältnisse stieg um 0,9 Prozent auf 246.953. Während es vor allem im Dienstleistungsbereich Steigerungen gab, sanken die Stellen vor allem in der Produktion.

Umverteilung von Vollzeit- auf Teilzeitstellen

Für den Präsidenten der Arbeiterkammer Salzburg, Siegfried Pichler, ist der Beschäftigtenzuwachs allerdings ein Trugschluss. Das Arbeitsvolumen habe sich in den vergangenen Jahren nicht erhöht, es sei zu einer Umverteilung von Vollzeit- auf Teilzeitstellen gekommen. Während die Vollzeitarbeitsplätze um 5,3 Prozent gesunken sind, sind die Teilzeitstellen um 55 Prozent gestiegen, sagte Pichler: „In Salzburg ist nicht einmal mehr die Hälfte der Beschäftigten ganzjährig vollbeschäftigt. Das ist mittlerweile ein Minderheitenprogramm.“

Der Steuerreform und dem Arbeitsmarktgipfel müssten weitere Schritte folgen, um die Rekordarbeitslosigkeit zu bekämpfen. Der Schlüssel dazu seien Maßnahmen zur Konjunkturbelebung und Investitionen.

Ähnlich sieht das Konrad Steindl, der Präsident der Wirtschaftskammer Salzburg. Er forderte eine Senkung der Lohnnebenkosten, flexiblere Arbeitszeiten, weniger Bürokratie und Investitionsanreize.

Zahl der Asylberechtigten auf Arbeitssuche steigt

Für das laufende Jahr sieht AMS-Geschäftsführer Steinlechner wenig Hoffnung, dass sich die Lage am Salzburger Arbeitsmarkt bessern wird. „Wir würden ein Wirtschaftswachstum von über zwei Prozent brauchen, damit die Arbeitslosigkeit reduziert wird. Das ist 2016 nicht wahrscheinlich“, sagte Steinlechner. Er rechnet für 2016 mit einem leichten Anstieg der Beschäftigung und einer Arbeitslosenquote von 6,1 Prozent in Salzburg.

Daneben werde auch die Zahl von Asylberechtigten, die auf Arbeitssuche sind, stark zunehmen. Derzeit sind in Salzburg 650 Asylberechtigte als Arbeitslose vorgemerkt, um 120 mehr als 2014.

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Arbeitslosenrekord trotz Beschäftigungsplus

Mit 5,9 Prozent Arbeitslosenquote hat Salzburg 2015 den niedrigsten Wert aller Bundesländer erreicht. Dem Beschäftigungsplus steht allerdings auch ein Zuwachs an Arbeitslosen gegenüber.

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