Struckerkaserne soll doch geschlossen werden

Die Schließung der Struckerkaserne in Tamsweg (Lungau) ist für das Bundesheer fix - und zwar Ende 2016. Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) protestiert: Das Aus sei mit dem Land nicht abgesprochen. Er fordert Verhandlungen.

Das Militärkommando Salzburg wurde am Dienstag vom Verteidigungsministerium über die Schließung informiert. Die „militärische Nutzung der Kaserne endet mit 31.12.2016“, sagte der Sprecher des Militärkommandos, Gerald Gundl.

„Die Kaserne ist jetzt bis Ende des Jahres militärisch ausgelastet“, sagt auch Salzburgs Militärkommandant Heinz Hufler. „Es wird bis Ende des Jahres 2016 die dritte Kompanie, die in Tamsweg stationiert ist, aufgelöst. Eine Milizkompanie wird an ihre Stelle treten. Ohne Kompanie ist eine weitere Nutzung obsolet geworden.“

Was danach mit der Kaserne passieren wird, ist noch nicht fixiert, sagt Hufler: „Es wurde politisch mit dem Land Salzburg vereinbart, dass nach weiteren Lösungen gesucht wird - eine Nachnutzung, keine militärische Nutzung.“

Strucker-Kaserne in Tamsweg

ORF

Laut Militärkommando wird die Struckerkaserne Ende 2016 geschlossen - für LH Haslauer ist das aber noch nicht fix

Haslauer: Zusperren „nicht vereinbart“

Landeshauptmann Haslauer sieht die Sache anders. Für ihn ist das der faktische Versuch, die Kaserne in Tamsweg auszuhöhlen: „Das entspricht in keiner Weise der Vereinbarung. Diese Vereinbarung ist im Ministerrats-Vortrag klar wiedergegeben. Da steht drinnen: Tamsweg ist vorerst von der Schließungsliste ausgenommen. An der weiteren Konzeption wird unter Einbeziehung des Bundeslandes Salzburg gearbeitet. Das ist vereinbart. Wenn jetzt verlautbart wird ‚Wir schließen jetzt‘, dann entspricht das nicht der Vereinbarung und wir werden das so nicht hinnehmen.“

Jetzt sollen Gespräche mit der Bundesregierung und insbesondere mit Verteidigungsminister Gerald Klug (SPÖ) folgen. Haslauer geht davon aus, dass für die Schließung ein neuerlicher Ministerratsbeschluss notwendig sei - einen solchen werde es allerdings ohne Verhandlungen mit Salzburg nicht geben.

Pendeln Mitarbeiter dann nach Spittal und St. Johann?

Militärkommandant Heinz Hufler geht hingegen davon aus, dass die Schließung fix ist: 70 Mitarbeiter in Tamsweg sind betroffen. Der Kasernenkommandant wurde am Dienstag informiert: „Ich gehe davon aus, dass hier Sozialpakete und sozial verträgliche Maßnahmen gesetzt werden.“ Arbeits-Möglichkeiten gebe es „in den anliegenden Kasernen in Spittal an der Drau und St. Johann im Pongau. Hier wird man danach trachten, positive, sozial verträgliche Lösungen auch hinsichtlich Fahrten, eventuell Pendlerbussen zu treffen.“

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