Besucherrekord im Salzburg Museum

Das Salzburg Museum hat im Jahr 2014 mehr als 830.000 Besucher gezählt, so viele wie noch nie. Das Plus im Vergleich zu 2013 ist sehr groß. Wesentlicher Grund sei das Regenwetter, so die Museumsleitung. Dazu kommt der Erfolg der großen Ausstellung über den Ersten Weltkrieg.

Regen im Sommer ist Museumswetter. Das lasse sich zum Beispiel an den Besucherzahlen im Spielzeugmuseum ablesen, sagt Martin Hochleitner, Direktor des Salzburg Museums: „Im Spielzeugmuseum waren im August 10.000 Gäste - sonst sind es 6.000 bis 7.000 bei einem gut besuchten Sommermonat.“

Salzburg Museum Altstadt Ausstellung Kultur Innenstadt

ORF.at/Dominique Hammer

Besonders viele Touristen zu Gast

Das Salzburg Museum plant sein Programm also nicht ausschließlich für die Salzburger Besucher, sondern auch für Touristen: Diese lieben zum Beispiel „Sound of Music“ und besuchten deshalb in früheren Jahren rege die Trapp-Ausstellung im Panoramamuseum. Diese Ausstellung gab es im Vorjahr nicht mehr, worauf man auch den geringfügigen Rückgang der Besuche in diesem Teil des Salzburg Museums zurückführt.

Josef Schulz Zeichnung von 1926 eines Kaiserjägers Krieg Trauma Kunst Erster Weltkrieg

Josef Schulz

Titelbild der Salzburger Schau über den Ersten Weltkrieg, die auch international auf Interesse stößt

100 Jahre Erster Weltkieg

Andererseits wurde 2014 die große Ausstellung über den Ersten Weltkrieg eröffnet, der vor genau 100 Jahren begann. Gestalterin ist die Salzburger Zeithistorikerin und Autorin Susanne Rolinek. Diese Schau stößt weiterhin auf großes Publikumsinteresse und ist noch noch bis Ende 2015 im Salzburg Museum zu sehen. Es gebe dazu auch bundesweit und international ein sehr positives Echo, ist aus Fachkreisen der Museumspädagogik zu hören - und entsprechende Stimmen aus europäischen Ländern, den USA, Kanada, Neuseeland, Chile und Taiwan.

Tourismus insgesamt ein Erfolgsfaktor

Das Museum sei insgesamt davon abhängig, wie sich der Tourismus generell in der Region entwickelt, sagt Direktor Martin Hochleitner. So gehört zum Beispiel auch das Festungsmuseum zum Salzburg Museum. „Die Besuchszahlen sind natürlich immer im Bezug zu den Touristen“, sagt Hochleitner. „Wenn da ein Einbruch kommt oder käme, würden wir das sicherlich auch spüren.“ In den nächsten Monaten setzt man im Salzburg Museum auf Musik von den Beatles bis zu historischen Instrumenten.

Neue Projekte: Rückblick auf Beatles

Der Reigen beginnt mit „Help!“ zum 50-Jahr-Jubiläum der Beatles in Salzburg bzw. Obertauern (Pongau/Lungau). Es folgen „Piano Pieces“ und „Textilespace“, in der das beliebteste Klavierstück der Stadt eruiert werden soll. Die vierte Musikausstellung heißt „Mythos Salzburg. Musikstadt“.

„Help!“ ist eine Fotoausstellung mit Bildern von Christian Skrein. Der damals 19-Jährige hat 1965 die Dreharbeiten zum gleichnamigen Film der Pilzköpfe in Obertauern begleitet. Ab 30. Jänner zeigt das Salzburg Museum eine Auswahl von 50 Bildern in der Säulenhalle.

„Piano Pieces“

folgt am 27. Februar. Mit Klang- und Tonbeispielen soll die Verbindung von Musik und darstellender Kunst nacherzählt werden, wie es Museumsdirektor Martin Hochleitner formulierte. „Wir wollen nicht nur unsere umfangreiche Instrumentensammlung zeigen, sondern lebendige Kunstgeschichte des 20. und 21. Jahrhunderts erzählen“. Die Objekte für „Piano Pieces“ stammen aus den hauseigenen Beständen.

„Klangraum für das Salzburg Museum“

umfasst die Ausstellung „Textilespace“. Ab 27. März werden Textilkünstler der Kunstuniversität Linz eine „intervenierende Installation“ präsentieren, bei der mit der Wahrnehmung von Klang, Form und (textilem) Material gespielt werden soll. Originelles Detail am Rande: In dieser performativen Schau sollen die Zuschauer ihr Lieblingsmusikstück auf dem Klavier bekannt geben.

„Mythos Salzburg. Musikstadt Salzburg“

ist der volle Name einer Ausstellung ab 22. Mai. „Dabei geht es darum, historische Ereignisse, Persönlichkeiten, Gesellschaftsleben sowie Macht und Glanz der Fürsterzbischöfe und das Selbstbewusstsein des Bürgertums darzustellen“, wie Chefkurator Peter Husty erläuterte. Und Barbara Hagen-Walter, Leiterin der Sammlung historischer Musikinstrumente, ergänzte: „Wir wollen die Schauplätze und die Protagonisten der Musik anhand alter Instrumente ins Museum holen und eine Art Salzburger Musikgeschichte als ‚Geschichten zur Geschichte der Musik‘ erzählen.“ In dieses Ausstellungsprojekt eingebunden sind Studenten der Kunstuniversität Mozarteum, die die alten Instrumente auch live spielen und so dem Publikum nahebringen sollen.

Neue Landesausstellung

Das Salzburg Museum wird die museale Aufbereitung des Jubiläums „200 Jahre Salzburg bei Österreich“ von Mai bis November 2016 übernehmen. Für diese Landesausstellung mit dem provisorischen Titel „Wie Mozart ein Österreicher wurde“ steht ein Sonderbudget in der Höhe von 1,5 Mio. Euro zur Verfügung. Inhaltlich geht es um eine Kunst- und Kulturgeschichte, für die einige der in den Jahren 1803 bis 1816 aus Salzburg „verschleppten“ Kunstwerke aus Paris, Amerika, München und natürlich Wien zurückgeholt werden sollen.

Budgetäres

Das Gesamtbudget in der Höhe von 7,5 Mio. Euro wurde nicht überzogen. 16 Prozent dieser Summe wurde überwiegend durch Eintritte selbst hereingewirtschaftet. „Das ist ein extrem hoher Wert“, so Direktor Hochleitner. „Unsere Kollegen vom Oberösterreichischen Landesmuseum müssen sich mit 8,5 Prozent Eigenwirtschaftlichkeit begnügen. Dort muss man allerdings mit wesentlich weniger Touristen Programm machen.“

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