Rogatsch tritt als ÖVP-Klubobfrau zurück

Die langjährige ÖVP-Klubobfrau Gerlinde Rogatsch tritt von ihrer Funktion zurück. Die 49-Jährige gilt als politisches Urgestein der ÖVP. Sie ist seit dem Studium bei der Partei tätig und war auch ÖVP-Landesparteigeschäftsführerin.

Seit dem Jahr 1999 sitzt Rogatsch im Landtag, seit gut zehn Jahren als Klubobfrau. Nach 20 Jahren in der Politik sei für sie die Zeit gekommen, sich neu zu orientieren, sagt Rogatsch: „Wir haben in Salzburg eine österreichweit einzigartige Koalition auf Schiene gebracht. Diese arbeitet gut. Und es läuft auch für die ÖVP wieder sehr gut. Daran hat auch der ÖVP-Landtagsklub wesentlichen Anteil. Und jetzt ist für mich der Zeitpunkt gekommen, für Nachfolger Platz zu machen.“

„Bereite bis Jahresende die Spitalsreform vor“

Sie werde allerdings noch eine Zeit lang in der Gesundheitspolitik aktiv bleiben, ergänzt Rogatsch: „Die Gesundheitspolitik ist mir ein besonderes Anliegen. Gesundheitsreferent Christian Stöckl hat mich darauf angesprochen und gesagt, dass er jemanden zur Vorbereitung der Spitalsreform sucht. Es geht dabei vor allem um eine engere Zusammenarbeit der Spitäler in der so genannten Versorgungsregion Nord. Da haben wir auf Grund der Gesundheitsreform großen Handlungsbedarf. Ich habe mich dazu entschlossen, diese Aufgabe bis zum Jahresende zu übernehmen.“

Die scheidende Politikerin war seit 2009 Mitglied der Salzburger Gesundheitsplattform, seit 2010 Aufsichtsrätin der Salzburger Landeskliniken und seit 2013 auch Stiftungsrätin der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Salzburg und hat damit jede Menge Erfahrung in der Gesundheits- und Spitalspolitik.

Nachfolge noch offen

Wer Gerlinde Rogatsch an der Spitze des Klubs folgen wird, wurde noch nicht bekannt gegeben. Sie war seit dem Jahr 1996 in der Salzburger ÖVP in führenden Positionen tätig. Die Politikerin wird in der Landtagssitzung am 4. Februar ihr Mandat zurücklegen. Sie habe mit dem Gedanken einer Neuorientierung schon länger gespielt, der Entschluss dazu sei in den vergangenen Monaten gereift. Nach der Landtagswahl 2013 mit der Rückeroberung des Landeshauptmannsessels und der neuen Regierungskonstellation (ÖVP mit Grünen und Team Stronach) habe sie noch Bindeglied zwischen Landtagsklub und Regierung bleiben wollen.

Von Schausberger als VP-Geschäftsführerin geholt

Der ehemalige Landeshauptmann Franz Schausberger holte Rogatsch 1996 als Geschäftsführerin der Landespartei von Wien nach Salzburg. Nach der Wahlniederlage der Volkspartei 2004 gegen Gabi Burgstallers SPÖ legte Rogatsch diese Funktion zurück, gleichzeitig wurde sie aber an die Spitze des Landtagsklubs gehievt, dem sie seit 1999 angehörte.

Gerlinde Rogatsch wurde am 2. März 1965 in Kärnten geboren. Sie studierte Politikwissenschaft und Publizistik (Sponsion 1991). Von 1991 bis 1994 war sie politische Referentin in der ÖVP, von 1994 bis 1996 Büroleiterin im ÖVP-Generalsekretariat. Anschließend übernahm sie die Leitung der Abteilung Presse und Medien der Bundes-ÖVP, ehe sie nach Salzburg wechselte. Rogatsch lebt in einer Lebensgemeinschaft und hat einen zehnjährigen Sohn.

Lob von SPÖ-Chef Steidl

Als verlässliche und konsensorientierte Politikerin würdigt der Salzburger SPÖ-Chef und Oppositionsführer Walter Steidl die scheidende ÖVP-Klubobfrau. Dass diese vor dem Rückzug noch für die Landesregierung die Gesundheitsreform koordiniert, sieht Steidl als „Chance für zukunftsorientierte Vorschläge“.

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