Warnung vor zu vielen Akademikern in der Pflege

Nach Plänen des Gesundheitsministeriums sollen künftig mehr Pflegekräfte an Fachhochschulen und Universitäten ausgebildet werden. Der Personalmangel in der Pflege lasse sich dadurch aber nicht beheben, sondern werde noch schlimmer, kritisiert die Politik in Salzburg.

Diplomiertes Pflegepersonal soll nach dem Entwurf für das neue Pflegeausbildungsgesetz in Zukunft an den Fachhochschulen ausgebildet werden - mit einem Abschluss als Bachelor. Die bisherigen Pflegehelfer werden zu Pflegeassistenten ausgebildet. Das Studium der Pflegewissenschaft muss an der Universität absolviert werden. Die bisherigen Krankenpflegeschulen wird es nicht mehr geben.

„Geht ein Bachelor hinaus in die Hauskrankenpflege?“

Nicht oder kaum berücksichtigt würden dabei die Langzeitpflege oder auch die speziellen Anforderungen bei der Betreuung von Behinderten, kritisiert Gerlinde Rogatsch, die Gesundheitssprecherin der ÖVP im Landtag: „Wenn jetzt diplomierte Kräfte in der Hauskrankenpflege oder in einem Seniorenheim im Einsatz sind - werden das zukünftig die Bachelors machen? Geht jemand, der in der Fachhochschule zu einem Bachelor ausbilden lässt, hinaus und macht in der Hauskrankenpflege die Arbeit? Ich glaube nicht.“

Aus der Sicht der grünen Landtagsabgeordneten Kimbie Humer-Vogl müsste mit einer höherwertigen Ausbildung auch eine bessere Entlohnung Hand in Hand gehen: „Es ist jetzt schon so, dass Zusatzqualifikationen von den Arbeitgebern kaum bezahlt werden.“ Ganz entscheidend ist nach Ansicht der beiden Abgeordneten, dass bei der neuen Pflegeausbildung auch die Mitarbeiter in der Langzeitpflege und in der Behindertenbetreuung mit berücksichtigt werden.

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