Keine Einsparungen bei Heeresspitzensportlern

Beim Bundesheer wird in vielen Bereichen radikal gespart - nur beim Spitzensport nicht. Das geht auch aus dem Reformkonzept von Verteidigungsminister Gerald Klug (SPÖ) hervor. Allein in Salzburg freut das Dutzende Betroffene.

Knapp 200 Zeitsoldaten stehen österreichweit als Spitzensportler im Heeressold. Judo-Europameister Ludwig Paischer ist Zugsführer und mit zwölf Jahren beim Bundesheer ein Veteran. Ohne Bundesheer wären seine Erfolge kaum möglich gewesen, sagt der 32-Jährige: „Natürlich kann man sich die Zeit nehmen - aber die Frage ist, wo ein Verdienst hereinkommt, wo die Pensionsversicherung hereinkommt. Von dem her sind wir optimal abgesichert. Und ein Sportler, der sich über das keine Gedanken machen muss, kann sich mehr aufs Training konzentrieren - und das ist der große Vorteil.“

Karateka Thomas Kaserer

ORF

Karateka Thomas Kaserer ist einer der Heeressportler, die in Hallein-Rif trainieren

„Sonst könnten wir nicht Profisport ausüben“

Im Heeresleistungssportzentrum in Hallein-Rif (Tennengau) trainieren so zum Beispiel Ringer und Skifahrer als Heeressportler einträchtig nebeneinander. Die Voraussetzungen seien optimal, sagt Skirennläufer Thomas Hettegger: „Das ist ein perfekter Start in eine Berufskarriere. Das unterstützt einen sehr.“ „Man bekommt sein Gehalt, man ist versichert - und das ist gerade für Randsportarten wie das Ringen sehr wichtig“, sagt Ringer Daniel Gastl. „Denn sonst könnten wir den Sport nicht professionell ausüben.“

Fördersumme wird nicht gestrichen

Zwölf Millionen Euro gibt das Bundesheer jährlich für den Spitzensport aus. Sparpotenzial wurde in diesem Bereich keines gefunden: „Die Leistungsfähigkeit, die die Spitzensportler bringen, wird zum Beispiel in der Attraktivierung des Grundwehrdienstes eingesetzt“, sagt der Salzburger Heeressprecher Gerald Gundl. „Dort trainieren Spitzensportler gemeinsam mit den Grundwehrdienern.“

Heeressportler bleibt man übrigens nicht ewig. Wenn sich der Erfolg - auch der finanzielle - einstellt, dann wird ausgemustert. Damit soll im 200 Personen starken Kader wieder Platz für junge Talente geschaffen werden. Nur wenige Aushängeschilder wie Paischer dienen länger beim Heer.

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