Gepardenausbruch: Gehegeumbau gestartet

Sechs Tage nach dem Gepardenausbruch im Salzburger Zoo wird der Wassergraben im Gehege nun eingetieft. Durch den vielen Schlamm im Teich hatte Gepardin „Ginger“ ja festen Boden unter den Füßen und konnte so entkommen.

Zum dritten Mal innerhalb von zwei Jahren konnte ein Gepard aus dem Gehege entkommen. Vorhersehbar sei der erneute Ausbruch aber nicht gewesen, sagt Zoo-Pressesprecherin Christine Beck: „Wir sind alle Lebewesen, voraussehen kann man nie irgendetwas. Seit 1991 haben wir die Geparden in dem Bereich untergebracht, und es ist noch nie passiert. Was man voraussehen kann, das sind alles nur Spekulationen.“

Baggerarbeiten im Gepardengehege im Salzburger Zoo

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Seit Dienstag arbeitet im Gepardengehege der Bagger

Tieferer Teich, niedriger gesetzte Stromdrähte

Um weitere Vorfälle zu vermeiden, wird der Teich seit Dienstag um 1,30 Meter tiefer gegraben, erklärt Christine Beck: „Wir gehen davon aus, dass der Wasserbereich mit eineinhalb Meter Tiefe für die Geparden nicht interessant ist. Bis jetzt war der Bereich für die Geparden noch nie interessant, was dort genau passiert ist, wissen wir nicht. Wir verstärken das jetzt einfach noch einmal nach dem heutigen Wissensstand.“

„Wir werden auch die Stromdrähte heruntersetzen in die Nähe des Wasserspiegels“, sagt Zoodirektorin Sabine Grebner. „Falls ein Gepard in Wasser gehen und schwimmen sollte, käme er an den Strom - dann wird er definitiv nicht über die Mauer drübergehen.“ Das schlechte Wetter der vergangenen Tage und der Lehmboden im Gepardengehege erschweren die Baggerarbeiten.

Geparden vorerst im Zuchtbereich untergebracht

Die Gepardenfamilie muss bis zum Abschluss der Umbauarbeiten umziehen, sagt Beck: „Im hinteren Bereich des Geheges haben wir den sogenannten Zuchtbereich. Das sind vier Außenbereiche und dort leben die Geparden derzeit. Für die Tiere ist das eine ganz normale Haltungsbedingung, da ist keinerlei Beunruhigung und niemand muss sich Sorgen machen.“

Geparden im Zuchtgehege des Salzburger Zoos

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Gepardendame „Ginger“ ist mit ihren Jungen vorläufig im hinteren Bereich des Geheges untergebracht

Warum „Ginger“ über den Elektrozaun sprang und ihre drei Jungen alleine ließ, darüber könne man nur spekulieren, sagt Beck: „Sie ist natürlich im Wasser gestanden. Ich kann mir vorstellen, wenn man in einem morastigen Boden steht und immer mehr einsinkt, dann schaut man nicht zurück sondern nach vorne um zu schauen wie man aus der Situation wieder herauskommt.“

Auch Sichtschutz zu benachbartem Antilopen-Gehege

Zootierarzt Henning Wiesner hatte ja vermutet, dass die Gepardin Jagd auf die Antilopen im benachbarten Gehege machen wollte, da kein Sichtschutz zwischen den beiden Gehegen vorhanden ist. „Wenn er der Meinung ist, dass hier ein Sichtschutz notwendig ist, hätte er es bei der Neuplanung berücksichtigen und anwenden müssen“, sagt jetzt Zoodirektorin Grebner. „Mir war bis dato nicht bekannt, dass hier ein Sichtschutz notwendig ist. Wir haben das auch diskutiert und werden so etwas jetzt anbringen.“

Teich und Sichtschutz sollen in rund drei Wochen fertig sein. Dann soll ein Gepardenexperte aus Holland das Gehege noch einmal überprüfen, bevor Ginger und ihre Jungen dort wieder einziehen können.

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Trotz des Vorfalls halten die Besucher aber zum Salzburger Zoo, erklärt Christine Beck. Es seien viele E-Mails und Anrufe von Zoo-Freunden eingegangen, in denen die Zoo-Verantwortlichen aufgefordert wurden, den Kopf nicht hängen zu lassen.

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