Zoo Salzburg: Neuerlich Gepard ausgebrochen

Im Zoo Salzburg ist am Mittwoch neuerlich ein Gepard aus seinem Gehege ausgebrochen und durch den Besucherbereich spaziert. Das Weibchen konnte rasch wieder eingefangen werden, verletzt wurde niemand.

Zwei Zoobesucher entdeckten das bis zum Bauch mit Schlamm bedeckte Gepardenweibchen „Ginger“. Das Tier spazierte auf einem Weg im Besucherbereich des Zoos ohne Aggression zu zeigen. Die Raubkatze wurde von Zoomitarbeitern rasch wieder eingefangen und zurückgebracht, versichert die Führung des Tiergartens Hellbrunn. „Ginger“ sei auf Anweisung eines Pflegers ohne jedes Hilfsmittel freiwillig in die Anlage zurückgekehrt. Laut Zoodirektorin Sabine Grebner befand sich die Raubkatze vielleicht zehn Minuten außerhalb des Geheges.

Durch Teich, über elektrisch gesicherte Mauer geflohen

Das Gepardenweibchen dürfte laut Grebner offensichtlich durch einen Teich am Rand des Geheges gewatet, von dort an der über zwei Meter hohen Mauer hochgesprungen und unter dem dreifach gesicherten Elektroüberhang durchgeklettert sein. „Außerdem hat die Mutter ihre Jungtiere im Gehege im Stich gelassen, was absolut unüblich ist“, so Grebner.

„Ginger“ und die anderen Geparde wurden jetzt in den Innenbereich ihres Geheges gebracht - und bleiben vorerst auch dort.

Wassergraben wird jetzt tiefer gemacht

Die Sicherungen des im Frühjahr 2013 um 220.000 Euro verbesserten Gepardengeheges sollen jetzt neuerlich überprüft werden: „Die Anlage wurde von externen Experten abgenommen“, verstand Grebner am Mittwoch die Welt nicht mehr.

Außerdem wird der Wassergraben noch tiefer gegraben. Zudem werde man Lars Versteege, den Koordinator des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms für Geparde und Experte für Geparden, in der nächsten Zeit aus den Niederlanden einfliegen. Dieser soll die Anlage neuerlich auf ihre Sicherheitsstandards überprüfen

Zoodirektorin kündigt Rückzug an

Zoodirektorin Grebner übernahm die volle Verantwortung für den Vorfall. Sie werde ihren Ende 2014 auslaufenden Vertrag nicht mehr verlängern, sagte sie: „Man hat schon beim letzten Mal meinen Kopf gefordert. Ich will auf keinen Fall, dass für den Zoo Schaden entsteht. Es ist mein Traumjob, aber so etwas darf einfach nicht passieren, ich übernehme die volle Verantwortung.“ Stadt und Land Salzburg als Eigentümer des Zoos haben jetzt das letzte Wort.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Zwei Ausbrüche im Juni und Juli 2012

Anfang Juni 2012 hatte ein Geparden-Ausbruch im Zoo für Aufsehen gesorgt - damals waren zwei Jungtiere aus dem Zoo entkommen und in Anif (Flachgau) auf einer Wiese herumgelaufen, offenbar auf Grund eines aufgebrochenen Vorhängeschlosses. Auch im Juli 2012 gab es einen Gepardenausbruch. Daraufhin wurden die Sicherheitsvorkehrungen beim Gepardengehege verschärft. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gegen Grebner wurden damals eingestellt.

Geparden ausgebüchst

ORF

Im Juni 2012 brachen die Jungtiere Raha und Juvi aus dem Zoo Salzburg aus

Links: