Variantenfahrer in Lawine getötet

Seit Sonntagabend haben Bergretter im Altenmarkter Ortsteil Zauchensee (Pongau) einen Variantenfahrer gesucht. Der Deutsche konnte Montagmittag nur noch tot geborgen werden. Er hatte keine Notausrüstung bei sich, wie sie für Freerider dringend empfohlen wird.

Zauchensee Bergrettung Bergretter Freerider tot geborgen

Bergrettung Salzburg

Weil der Mann kein Verschütteten-Suchgerät dabei hatte, musste mühsam sondiert werden, um den Leichnam zu finden

Der 60-jährige Freerider aus Deutschland war - wie noch immer zu viele Leute abseits gesicherter Pisten - ohne LVS-Gerät und weitere Notausrüstung unterwegs. Er war laut Daten seiner Liftkarte gegen Sonntagmittag das letzte Mal mit der „Schwarzwandbahn“ im Skigebiet Zauchensee auf den Berg gefahren. Nachdem er nicht bei einem vereinbarten Treffpunkt erschienen war, wurde er von seiner Lebensgefährtin am Sonntagabend bei der Polizei als vermisst gemeldet.

Nachteinsatz bei hoher Lawinengefahr

25 Bergretter aus Altenmarkt und Flachau machten sich auf die Suche, auch zwei Teams mit Bergrettungshunden beteiligten sich an der nächtlichen Aktion. Schlechte Sicht und hohe Lawinengefahr (Warnstufe 4) beeinflussten die Suche. Sie wurde nach Mitternacht abgebrochen und Montagmorgen wieder fortgesetzt.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Nun beteiligten sich 27 Bergretter der ÖBRD-Ortsstellen Altenmarkt, Flachau, Filzmoos, Kleinarl und Radstadt, drei Bergrettungshundeführer, Mitarbeiter der Bergbahnen und Alpinpolizisten. Nach Lawinensprengungen im Bereich Gamskogelrinne (1.900 Meter Seehöhe) wurde auch dieses steile Gelände durchsucht.

Bilder-Galerie:

Recco-Suche und Sondierung

Mittels Recco-Suchgerät konnte dort schließlich am späten Montagvormittag eine schwache Reflexion aus dem Schnee festgestellt werden. Das Gerät sendet elektromagnetische Strahlung, die von in Wintersportbekleidung eingenähten Streifen reflektiert werden kann. Der Vermisste trug offenbar Kleidungsstücke mit dieser Funktion. Aus der Sicht von Experten ist diese Ausrüstung keinesfalls ausreichend, wenn Sportler abseits gesicherter Pisten unterwegs sind.

Zwei Bergrettungshunde zeigten ebenfalls einen möglichen Fund an. Deshalb wurde in diesem Bereich von Bergrettungsleuten dann mühsam sondiert. Der Tote wurde schließlich dadurch in einer Tiefe von etwa 1,80 Meter gefunden und geborgen. Wenn sondiert werden muss, sind Überlebenschancen von Opfern in den meisten Fällen bereits sehr gering, weil rasche Kameradenhilfe mittels LVS-Gerät, Stabsonde und Lawinenschaufel nicht möglich war. Im konkreten Fall lag der Mann bereits viele Stunden unter dem Schnee. Laut Statistik verringern sich die Chancen nach den ersten 40 bis 45 Minuten rapide.

Links: