Verfahren der UEFA gegen FC Basel

Nach dem Viertelfinal-Einzug des FC Basel in der Europa League hat die UEFA ein Verfahren gegen den Schweizer Meister eingeleitet. Ermittelt wird wegen Abbrennens und Werfens von Feuerwerkskörpern durch Basel-Fans.

Weiters wird den Schweizern ungebührliches Verhalten der Mannschaft beim 2:1-Sieg in Salzburg vorgeworfen. Der Fall soll bereits am 26. März von der Disziplinarkommission der UEFA verhandelt werden, teilte die UEFA am Freitag mit. Der deutsche Schiedsrichter Manuel Gräfe hatte am Donnerstag das Achtelfinal-Rückspiel bei Red Bull Salzburg nach einer halben Stunde unterbrochen und die Mannschaften für 13 Minuten in die Kabine geschickt. Zuvor flogen aus dem Baseler Fan-Block Wurfgeschosse in Richtung von Gräfes Assistenten.

Red Bull Salzburg muss nicht befürchten, von der UEFA wegen des Verhaltens der Basel-Fans bestraft zu werden. Von den UEFA-Beobachtern sei bei der weit nach Mitternacht dauernden Nachbesprechung festgehalten worden, dass die Sicherheitsvorkehrungen der Gastgeber vollauf ausreichend gewesen seien.

Basel-Fans beim Spiel Salzburg-Basel

ORF

Fans des FC Basel zündeten beim Spiel bengalische Feuer

Sportdirektor Rangnick „maßlos enttäuscht“

Salzburgs Sportdirektor Ralf Rangnick zeigte sich noch am Freitag „maßlos enttäuscht“ über die Vorfälle. „Was mich brutal ärgert, ist, dass dieses brutale, von Gewalt geprägte Verhalten am Ende sogar noch belohnt worden ist. Dass das aufgegangen ist, ist grotesk“, sagte Rangnick. „Man sitzt nach 30 Minuten wieder in der Kabine mit der völligen Ungewissheit, was passieren wird. Und im Kabinengang ist es zwischen den Spielern richtig zur Sache gegangen“, erklärte er. Allerdings sei dies keine Ausrede für das Ausscheiden.

Nach dem Ausscheiden der Salzburger Fußballer bleiben viele Fragen offen, vor allem aufgrund der Vorkommisse mit den Fans vor, während und nach dem Spiel. Der Polizeieinsatz hat rund eine halbe Million Euro gekostet. Zusätzlich zur Salzburger Polizei waren 550 Beamte aus ganz Österreich im Einsatz, darunter die Alarmabteilung aus Wien mit Wasserwerfern, dazu Hundeführer sowie Hubschrauber und dies alles mehrere Tage lang.

Polizeieinsatz beim Spiel Salzburg-Basel

ORF

Beim Spiel Salzburg-Basel war ein Großaufgebot der Polizei im Einsatz

Sachkosten noch nicht bezifferbar

Die geschätzten Personalkosten lägen bei 470.000 Euro, sagt Polizei-Pressesprecher Bernhard Rausch. Dazu kämen noch Sachkosten, deren genaue Höhe allerdings noch nicht feststehe. Bei dem Einsatz waren hunderte Polizisten unterwegs, dazu Wasserwerfer, Spürhunde und Hubschrauber. Zu Ausschreitungen ist es nicht gekommen.

Keine Sicherheitsnetze im Basel-Sektor

Offen bleibt die Frage, warum vor dem Gästesektor der Baseler Fans keine Sicherheitsnetze gespannt waren und die Fans von dort daher Gegenstände auf das Feld werfen konnten. Der Verein Red Bull Salzburg weist jede Kritik zurück. Das Sicherheitskonzept sei von der UEFA auch nach dem Spiel noch gut geheißen worden, wird betont. Es gibt auch keine Anzeige von der UEFA und damit auch keine Strafe. Weder Polizei noch Red Bull oder die Bezirkshauptmannschaft wollten dazu am Freitag gegenüber dem ORF Interviews geben.

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