Neun Polizeiinspektionen ganz oder teilweise zu

Im Land Salzburg werden fünf Polizeiinspektionen ganz geschlossen und mit benachbarten Dienststellen zusammengelegt, vier weitere sollen nur noch zeitweise besetzt sein. Das hat die Polizeiführung am Dienstag bekanntgegeben.

In Salzburg werden von 58 Dienststellen fünf komplett geschlossen. Die 27 betroffenen Beamten übersiedeln in andere Polizeiinspektionen:

  1. Henndorf (Flachgau) mit Eugendorf
  2. Maria Alm (Pinzgau) mit Saalfelden
  3. Mariapfarr (Lungau) mit Tamsweg und Mauterndorf
  4. Mühlbach am Hochkönig (Pongau) mit Bischofshofen
  5. Rauris (Pinzgau) mit Taxenbach

In vier weiteren Orten werden die Polizeiinspektionen zu Polizeistationen. Sie sind nur noch eine Basis für den Außendienst und haben keine eigenen Kommandanten, sondern werden von einer weiteren Inspektion mitverwaltet:

  1. Adnet (Tennengau) von Hallein aus
  2. Großarl (Pongau) von St. Johann im Pongau aus
  3. Obertauern (Pongau/Lungau) von Mauterndorf aus
  4. Thalgau (Flachgau) von Hof bei Salzburg aus

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Ziel: Mehr Sektorstreifen sollen unterwegs sein

Durch die Schließungen und Zusammenlegungen sollen gleichzeitig mehr Beamte für Sektorstreifen frei werden. Es soll so mehr Polizei auf der Straße präsent sein - und weniger Personal für Führung und Verwaltung der Polizeiinspektionen entfallen.

„Wenn ein Polizist erst von der Dienststelle hinausgehen muss, ins Auto steigen und dann hinfahren, dann braucht das seine Zeit. Wichtig ist, dass in gewissen Bereichen Außendienstpatrouillen eingeteilt sind und dann schnell zum Ort des Geschehens hinfahren“, sagt der Salzburger Landespolizeidirektor Franz Ruf.

Haslauer akzeptiert Entscheidung

Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) hat keine große Freude mit der Reform - allerdings müsse er die Entscheidung des Innenministeriums akzeptieren: „Man muss auch relativierend dazu sagen: Eine Polizeiinspektion, die in der Nacht nicht besetzt ist, und die zugesperrt ist, weil alle Polizisten ausgerückt sind, bringt den Leuten auch nichts. Insofern haben wir - glaube ich - einen guten Weg gefunden.“

Gemeinden dürfen Radarboxen anschaffen

Gemeindebundpräsident Helmut Mödlhammer (ÖVP) ebenfalls keine Freude mit den Schließungen - allerdings sei im Gegenzug für die Gemeinden ein Zugeständnis erreicht worden. Die Gemeinden sollen in Zukunft an Gefahrenstellen selbst Radarboxen aufstellen können, um Raser abzuschrecken.

„Es wurde vereinbart - oder auch vorgeschlagen -, dass die Gemeinden hier gemeinsame Geräte anschaffen. Die Bedienung erfolgt über die Polizei, ein ganz wichtiger Punkt. Nicht die Bürgermeister sind die Verantwortungsträger, sondern die Polizei. Die Abwicklung erfolgt wie bisher über die Bezirksverwaltungsbehörden.“

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