Osterfestspiele: Strafprozess geht weiter

Beim Landesgericht geht der Prozess um den Osterfestspiel-Skandal am Donnerstag in die zweite Runde. Der Hauptangeklagte Klaus K. darf wegen schwerer Gesundheitsprobleme vorerst beim Prozess fehlen. Ein neues Gutachten soll klären, ob er verhandlungsfähig ist.

Der 53-Jährige ist - wie schon Dienstagfrüh - am Donnerstagmorgen nicht zum Prozess erschienen. Dienstag war der offenbar schwer Kranke dann noch unter der Androhnung einer Zwangsvorfühung von seinem Anwalt vom Spital zum Gericht gebracht worden.

Schwere Depressionen

Verteidiger Leopold Hirsch spricht nun von einer deutlichen Verschlechterung des depressiven Zustandes seines Mandanten K. und legte dazu dem Schöffensenat ein Schreiben des behandelnden Arztes von Mittwoch vor: Eine stationäre Behandlung sei zur psychischen Stabilisierung dringend erforderlich, eine weitere Belastung könnte zu einer Verschlechterung führen, heißt es in dieser Stellungnahme.

Richterin Daniela Meniuk-Prossinger unterbrach die Verhandlung dann zur Beratung und gab anschließend bekannt, man werde ein Ergänzungsgutachten der Sachverständigen einholen, die K. am vorigen Sonntag Vernehmungs- und Verhandlungsfähigkeit attestiert hatte. Diese sollen feststellen, ob sich sein Zustand verändert habe und eine Verhandlungsfähigkeit noch gegeben sei. Zweitens beschloss das Gericht, Klaus K. bis zum Vorliegen des Gutachtens vorübergehend von der Teilnahme beim Verfahren zu befreien.

Justiz hält Spezialsessel bereit

Für den gesundheitlich offenbar schwer angeschlagenen Hauptangeklagten hatte die Justiz nach eigenen Angaben vorgesorgt. Der Eröffnungstag war - wie berichtet - überschattet vom Gerangel um Klaus K. Der Ex-Technikchef der Festspiele musste aus dem Spital zu Gericht kommen.

Er brauchte Gehstöcke und bewegte sich nur langsam. Außerdem leidet K. offenbar unter starken Rückenschmerzen. Vor vier Jahren ist er von einer Brücke gestürzt.

Die Justiz reagiere auf die gesundheitlichen Probleme, sagt Gerichtspräsident Hans Rathgeb: „Sollte der Erstangeklagte Sitzprobleme haben, dann nehmen wir mit einem speziellen Sessel darauf Rücksicht.“

Start mit Reden von Verteidigern

Für K. hätte es bei Bedarf auch ein Bett im Gericht gegeben. Im Prozess waren am Donnerstag zu Beginn die Verteidiger an der Reihe. Es fehlten noch einige Eröffnungsreden. Bis zu einem Urteil wird es noch Monate dauern. Neben Klaus K. ist auch Ex-Geschäftsführer Michael Dewitte angeklagt. Gemeinsam soll das Duo laut Anklage die Osterfestspiele um zwei Millionen Euro betrogen haben.

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