Alpinist durch Steinschlag verletzt

Ein 45-jähriger Deutscher ist Samstag auf dem schwierigen Königsjodler-Klettersteig in ca. 2.700 Metern Seehöhe durch Steinschlag verletzt worden. Er versuchte mit seinem Gefährten weiterzuklettern, musste dann jedoch aus der Luft geborgen werden.

Der Unfall geschah im Bereich des Kummetsteins im obersten Teil des langen und anstrengenden Klettersteiges. Der Deutsche wurde an den Beinen durch fallende Steine verletzt. Das Duo setzte die Kletterei fort, doch bald konnte der Mann wegen starker Schmerzen nicht mehr. Sie alarmierten via Handy die Bergrettung.

Königsjodler - Klettersteig auf dem Hochkönig

Gerald Lehner

Verlauf des Königsjodlers zwischen Dienten (Pinzgau) und Mühlbach (Pongau)

Bergretter auf dem Weg zum Verletzten

Wegen des dichten Nebels musste das Team des Rettungshubschraubers den Anflug abbrechen. Sieben Bergretter aus Mühlbach (Pongau) stiegen dann rasch den Königsjodler auf: „Als wir auf etwa 2.400 Metern Seehöhe waren, bekamen wir die Information, dass der Polizeihubschrauber die Bergung des Verletzten übernimmt“, sagt Wolfgang Haggenmüller von der Bergrettung Mühlbach.

Daher kehrten die Bergretter um. Der Verletzte wurde von der Besatzung des Polizeihubschraubers geborgen und ins Tal gebracht. Hier übernahm das Team des Rettungshubschraubers „Alpin Heli 6“ den Verletzten und brachte ihn ins Krankenhaus Zell am See (Pinzgau).

Königsjodler oft unterschätzt

Schon am Freitag gab es bei den Mühlbacher Bergrettern einen Notruf vom Königsjodler: Zwei Bergsteiger riefen gegen 17 Uhr bei der Bergrettung an, sie hätten die Orientierung verloren, seien schon um 9.00 Uhr in die lange Route eingestiegen und wollten nun einen Notausstieg versuchen.

Die Bergretter rieten zum Abstieg durch das Birgkar. Die beiden blieben mit der Bergrettung in telefonischem Kontakt und erreichten um 20 Uhr völlig durchnässt das Tal.

Besonderheiten

Die Schwierigkeit des Königsjodlers liegt weniger in den schwierigen Einzelstellen. Länge und Seehöhe sind oft die entscheidenden Faktoren bei Leuten in Bergnot. Dieser Klettersteig ist keine talnahe „Spielwiese“ für Hobbysportler. Das hochalpine Umfeld erfordert äußerst gute Kondition und Erfahrung.

Dazu kommen das oft rasch wechselnde und schlechte Wetter auf dem Hochkönig-Massiv. Außerdem gibt es viele Bereiche ohne Handy-Empfang. Der Königsjodler ist als „sehr schwierig“ einzustufen (meistens Grad C, einige Stellen D) und ist für Anfänger nicht zu empfehlen. Er überwindet rund 1.700 Höhenmeter.

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