Pereira: „Viel Glück bei Intendantensuche“

„Viel Glück bei der Intendantensuche“ wünscht der Salzburger Festspielintendant Alexander Pereira im „Kurier“ (Freitag-Ausgabe) seinem Kuratorium. Nach Herbert von Karajan sei kein Intendant in Salzburg glücklich geworden.

Alexander Pereira, neuer Intendant der Salzburger Festspiele

APA / Helmut Fohringer

Pereira

Man habe ihn seitens der Mailänder Scala angesprochen. Aber das sei vorläufig reine Spekulation, betont Pereira: „In Salzburg ist man aber schon beleidigt, dass ich es überhaupt wage, mit Mailand zu reden. Ich würde auch nie darüber nachdenken, wenn ich hier nicht irrsinnige Schwierigkeiten hätte. Ich habe es nicht verdient, dass man mit mir so umgeht.“

Es sei allerdings nach Karajan kein Intendant in Salzburg glücklich geworden: „Man muss sich fragen, ob das nicht am System liegt“, so Pereira.

„Wer wird sich der Scala verweigern?“

Er habe das Thema in der jüngsten Kuratoriumssitzung angeschnitten, denn „ich wollte herausfinden, ob das Kuratorium beleidigt ist, wenn ich mit der Mailänder Scala verhandle. Jedenfalls möchte ich es vermeiden, zwischen zwei Stühlen zu sitzen“, so Pereira in „Die Presse“ (Freitag-Ausgabe).

„Wer wird sich der Scala verweigern? Ich bin den Salzburgern verpflichtet, aber nur, wenn das Kuratorium mit mir an einem Strang zieht. Ich finde, Salzburg ist ein herrliches Festival, und ich war glücklich, das hier zu machen, konnte es mir aber nicht vorstellen, wie schwierig es ist, Verständnis für meine Konzeption zu finden“, meint Pereira.

Dass man „für 2013 schon 17 Millionen Euro gesammelt“ habe, „beeindruckt die Kuratoren überhaupt nicht. 17 Millionen sind mehr, als wir an Subvention bekommen. Das sind nämlich nur 13,5. Das Ganze ist ein Moloch, in den immer mehr Geld fließt“, so Pereira. Er werde für 2014 „einen kreativen Vorschlag machen, der möglicherweise das Kuratorium überzeugt, ohne etwas zu streichen“.

Pereira will Aufgabe bis 2016 erfüllen

Sein Ziel sei es aber nach wie vor, „meine Aufgabe bis 2016 zu erfüllen. (...) Es könnte sein, dass wir uns total auseinanderleben. Wenn sich kein ausgeglichenes Ergebnis ausgeht, muss ich konsequent handeln. Das heißt, nun sind auch die Subventionsgeber aufgerufen, die geforderten Tariflohnerhöhungen zu erfüllen.“

Im Salzburger Festspielkuratorium, dem Aufsichtsgremium der Salzburger Festspiele, hatte es am Mittwoch heftige Diskussionen über die Höhe des Budgets, aber auch über kolportierte Verhandlungen von Pereira mit der Mailänder Scala gegeben. Dort wird der Intendantenposten mit dem Wechsel von Stephane Lissner an die Pariser Oper vakant. Der ab 2015 amtierende Nachfolger soll bereits heuer ernannt werden.

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