Mord an Pensionistin: Verdächtige verhaftet

Nach dem Mord von Köstendorf (Flachgau) vom 4. Dezember 2012 hat Dienstagabend die bayerische Polizei in München zwei Verdächtige festgenommen. Bei dem Raubmord ist eine 83-jährige Frau getötet worden.

Die Verdächtigen - 21 und 34 jahre alt - sollen am 4. Dezember in ein Haus in Köstendorf eingedrungen sein. Dort sollen sie die betagte Witwe des früheren Gemeindearztes niedergeschlagen und ihr dann Mund und Nase zugeklebt haben. Die Frau ist erstickt.

Ein dritter Verdächtiger bzw. Täter sei noch auf der Flucht, heißt es bei der Polizei in Deutschland und Österreich.

Bettler half Ermittlern

Auf die Spur der Verdächtigen sei das Landeskriminalamt Salzburg nicht nur wegen der akribischen Ermittlungen, sondern auch aufgrund der Hinweise aus der Bevölkerung und der guten Zusammenarbeit mit der Polizei in Deutschland und Vorarlberg gekommen, wurde bei dem Pressegespräch der Exekutive am Mittwochnachmittag betont. Ein in Salzburg im Dezember festgenommener Bettler habe der Polizei Namen von Verdächtigen genannt, schildert Albert Struber vom Landeskriminalamt Salzburg.

Elektronisches Informationssystem

In Gräfelfing bei München wurde Dienstag auch noch eine dritte Person festgenommen, diese habe aber mit den Taten in Salzburg nichts zu tun, sagt Struber. Mehrere Bettler seien von Polizisten einer zivilen Einsatzgruppe des Polizeipräsidiums München kontrolliert worden.

Dabei habe die aufrechte Fahndung nach dem 21-jährigen und 34-jährigen Rumänen in einem elektronischen Informationssystem (EKIS-SIS) der Kripo festgestellt werden können. Die zwei Tatverdächtigen haben sowohl in Deutschland als auch in Rumänien einen Wohnsitz.

Spurenabgleiche

Ein um die 30 Jahre alter Bettler aus Rumänien, der wegen eines Raubes im September 2012 in Vorarlberg gesucht und im Dezember in Salzburg bei einer Routinekontrolle festgenommen worden war, hat der Polizei einen brauchbaren Hinweis gegeben: „Er hat Personen genannt, die für uns infrage gekommen sind. Er hat den 21-jährigen Rumänen belastet“, erklärt der Leiter des Landeskriminalamtes Salzburg.

Wegen der Informationen des nach Vorarlberg überstellten Rumänen und in Verbindung mit dem Spurenabgleich sei man auf die Spur der in Salzburg Tatverdächtigen gekommen. Von dem 34-jährigen Rumänen müsse noch ein Spurenabgleich vorgenommen werden.

Verdächtige Parallelen

Der Raub in Vorarlberg sei nach dem gleichen Modus wie in Köstendorf im Dezember Salzburger Flachgau durchgeführt worden, erklärte Struber. Die 83-jährige Arztwitwe wurde in ihrem Einfamilienhaus in Köstendorf mit Kleidungsstücken ebenfalls gefesselt und mit einem Klebeband geknebelt. Laut Obduktion ist die Frau erstickt. Die Täter nahmen Schmuckstücke mit.

Überfall auf 80-jährigen Flachgauer

Der 80-jährige Landwirt in Straßwalchen (Flachgau) war im September von zwei Bettlern aufgesucht worden. Sie attackierten den Pensionisten mit einem Messerstich in den Oberschenkel, fesselten und knebelten ihn, dann plünderten sie den Tresor. Der zweite Tatbeteiligte werde laut rumänischer Polizei wegen Mordes in Rumänien gesucht. Weitere Details müssten von den Ermittlern des Landeskriminalamtes Salzburg noch abgeklärt werden, hieß es.

Aufgrund von DNA-Analysen und des Spurenabgleiches war es der Polizei möglich, einen Zusammenhang der Taten in Straßwalchen und Köstendorf und mit den versuchten Einbrüchen im Pongau herzustellen. Die Beute ist noch nicht aufgetaucht. Die Suche danach sei Teil der Ermittlungen, sagt Struber: „Es gibt noch Hausdurchsuchungen.“

Offenbar junger Serientäter

Der 21-jährige Rumäne soll bei mindestens vier Einbrüchen beteiligt gewesen sein. Die Polizei hofft nun, den dritten Tatverdächtigen aufgrund der internationalen Fahndung bald festnehmen zu können. Es sei mit höchster Wahrscheinlichkeit anzunehmen, dass der 32-jährige Rumäne am Tatort in Köstendorf gewesen sei.

Das Tatgeschehen in Köstendorf müsse noch rekonstruiert werden, erklärt ein Sprecher der Salzburger Staatsanwaltschaft. Derzeit gehe man von einem schweren Raub mit Todesfolge des Opfers aus, grundsätzlich sei auch eine Anklage wegen Mordes denkbar, sagt Markus Neher von der Staatsanwaltschaft.

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