Köstendorf: Ermittlungen auf Hochdruck

Im Kriminalfall des Raubmords von Köstendorf setzt man nun auf weitere Spuren vom Tatort. Durch DNA-Spuren weiß man bereits, dass zumindest einer der Täter auch am Raubüberfall auf einen Pensionisten vor drei Monaten in Straßwalchen beteiligt war.

Eine gewichtige Rolle bei der Klärung der Verbrechen kommt dem DNA-Labor in der Gerichtsmedizin zu. Dort ist es ja bereits gelungen, den genetischen Fingerabdruck eines Täters festzustellen. Seine Identität kennt man aber noch nicht. Nun hofft man, durch die Auswertung weiterer Spuren auch die DNA der anderen Täter zu bestimmen.

DNA-Muster werden verglichen

Falls die bereits nach einem Delikt in einer Datenbank gespeichert wurden, kann man dadurch ihre Identität eruieren, sagt Franz Neuhuber, Leiter des DNA-Labors.

„Das funktioniert so, dass beim Vorliegen eines bestimmten Delikts von einem Tatverdächtigen eine Speichelprobe genommen wird, daraus wird ein DNA-Muster erzeugt und das wird dann in die Datenbank eingespeichert. Parallel werden von Spuren vom Tatort ebenfalls DNA-Muster gemacht und abgespeichert. Bei einem Abgleich hat man dann einen Hinweis auf den Täter, falls die Muster zusammenpassen“, so Neuhuber.

Spurensicherung am Tatort in Köstendorf

ORF

Ermittlungen am Tatort in Köstendorf

Massenscreening könnte zu Tätern führen

Die Ermittlungen der Polizei wiederum stützten sich auf Hinweise, die sich auf die Bilder einer Überwachungskamera beziehen und möglicherweise die Tatverdächtigen zeigen. Auch zu den geraubten Schmuckstücken gibt es Hinweise. Dennoch glauben die Experten in der Gerichtsmedizin, dass ein Massenscreening am ehesten zu dem oder den Tätern führen könnte.

„Wenn sich der Personenkreis sinnvoll eingrenzen lässt - und dafür gibt es im konkreten Fall meiner Meinung nach auch sehr konkrete Ansätze - kann so ein DNA-Massenscreening durchaus zum Erfolg führen und wäre den Einsatz wert“, meint Neuhuber.

Raubmord in Köstendorf - Bilder aus Überwachungskamera

Polizei Salzburg

Polizei: „Haben noch zu wenige Fakten“

„Aber ein solches Massenscreening bedarf der Anordnung der Staatsanwaltschaft mit gerichtlicher Genehmigung und wir haben derzeit einfach noch zu wenige Fakten um ein derartiges Verfahren anzustreben“, erklärt Albert Struber vom Landeskriminalamt.

Dieses Massenscreening würde sich an alle Männer aus der Region Köstendorf-Straßwalchen richten, die den Merkmalen der Tatverdächtigen entsprechen bezüglich Alter, Kleidung und Körpergröße.

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