Berufsheer-Befürworter noch ohne große Namen

Ohne wirklich prominente Namen bleibt bis jetzt das Komitee für ein Berufsheer in Österreich. Am Dienstag hat der SPÖ-Nationalratsabgeordnete Johann Maier die Gruppe in Salzburg präsentiert.

Man hatte auf prominente Namen gewartet - aber vergeblich. Ohne den jetzigen Mitgliedern des Komitees zu nahe treten zu wollen, wirklich schillernde Mitstreiter hat der SPÖ-Nationalrat Johann Maier noch nicht gewonnen. Maier tritt in der Berufsheer-Debatte für eine Ende der allgemeinen Wehrpflicht ein und für ein Berufsheer sowie ein ordentlich bezahltes freiwilliges soziales Jahr.

Initiative „Zukunft Sicherheit“

Die Präsentation der Initiative „Zukunft Sicherheit“ am Dienstag war weniger von schillernden Namen geprägt denn vom Versuch, sachliche Argumente für ein Profiheer und freiwilliges soziales Jahr anstelle der bisherigen Wehrpflicht darzubringen. „Zu unseren Unterstützern zählt unter anderem der frühere Landeshauptmann-Stellvertreter und SPÖ-Vorsitzende Karl Steinocher, viele Gewerkschafter wie zum Beispiel Siegfried Schluckner, aber auch der Direktor der Salzburger Arbeiterkammer, Gerhard Schmidt“, sagt Maier.

„Wehrdienst-Befürworter eine sonderbare Koalition“

So bemühte sich Johann Maier um Argumente: Die demographische Entwicklung bringe gar nicht genügend Wehrpflichtige, Wehrpflicht und Zivildienst würden Ausbildung und Berufslaufbahn unterbrechen - zum persönlichen Schaden jeden einzelnen und auch zum Schaden der Volkswirtschaft, argumentierte Maier. „Die Befürworter der bisher geltenden Wehrpflicht sind eine sonderbare Koalition aus Beamten und einigen Politikern.“

„Soziales Jahr kaum teurer als Zivildienst“

Das neue Modell mit ordentlich bezahlten sozialem Jahr sei nicht teurer als der bisherige Zivildienst, ergänzte die SPÖ-Landtagsabgeordnete Ingrid Riezler. „Der Zivildienst kostet aktuell 208 Millionen Euro pro Jahr. Das soziale Jahr wird auf 211 Millionen Euro geschätzt. Und das wichtigste dabei ist, dass die Kosten für die Trägerorganisationen bei 40 Millionen Euro pro Jahr bleiben. Zudem werden dabei andere Bevölkerungsgruppen nicht ausgeschlossen, da auch Frauen, ältere Menschen, aber auch hier lebende ausländische Staatsbürger das soziale Jahr machen können - für brutto rund 1.400 Euro pro Monat.“

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