Burgstaller: Zu Wehrpflicht falsch zitiert

Die Aussage, dass Heer und Zivildienst jungen Männern „guttun“ würden, hat am Donnerstag für Aufregung gesorgt. Doch der Satz sei so nie gefallen, sagt Landeshauptfrau Gabi Burgstaller (SPÖ) jetzt.

Auf die Frage, ob sie für die allgemeine Wehrpflicht oder für ein Berufsheer sei, war Burgstaller am Donnerstag in den „Salzburger Nachrichten“ mit folgendem Satz zitiert worden: „Also ein paar Monate Zivildienst oder Bundesheer tun den jungen Männern sicher gut.“ Diese Aussage verärgerte Verteidigungsminister Norbert Darabos (SPÖ). In den Parteigremien habe sich Burgstaller „wohlwollend“ zu seinem Berufsheer-Modell geäußert, ließ er wissen - mehr dazu in Darabos scharf gegen Burgstaller (oe1.ORF.at, 4.10.2012).

Landeshauptfrau sieht sich falsch zitiert

Doch was in dem Zeitungs-Interview stand, sei so nie gesagt worden, betonte Landeshauptfrau Burgstaller am Freitag: „Ich habe ausdrücklich erklärt, dass der Zivildienst als Ersatz für die Ableistung des Präsenzdienstes sich zu einem Standbein unseres Gesundheits- und Sozialwesens entwickelt hat - und dass es vielen jungen Männern auch gut tut, dass sie dort ihre soziale Kompetenz erweitern können.“

„Viele sagen zu Recht, um den Zivildienst wär’s schade. Aber es muss uns zu denken geben, dass es wenige gibt, die sagen, um die allgemeine Wehrpflicht wär’s schade“, ergänzte Burgstaller. Dies sei aber weder als Präferenz für die allgemeine Wehrpflicht noch für ein Berufsheer zu verstehen. Sie habe sich persönlich noch nicht festgelegt, wie sie bei der Volksbefragung im Jänner 2013 abstimmen werde.

„Sachliche Debatte“ soll jetzt folgen

Verteidigungsminister Darabos habe sich viel Mühe gemacht habe, Alternativ-Modelle zur allgemeinen Wehrpflicht auszuarbeiten - insbesondere was die Stärkung der Miliz betreffe, ergänzt Burgstaller: „Ich schätze es sehr, dass der Minister eine sachliche Grundlage geschaffen hat. Jetzt ist es an der Zeit, in der Debatte wieder zur Sachlichkeit zurückzukehren.“

Am Sonntag ist Gabi Burgstaller um 11.00 Uhr zu Gast in der „Pressestunde“ in ORF 2 - dann wird sie sicher noch einmal zum Thema Wehrpflicht gefragt.

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