Altstadt-Sperre: Wirte beklagen Einbußen

Die beiden Innenstadtsperren - die tägliche von 10.00 bis 14.00 Uhr und die Schlechtwetterregelung - lassen die Wirte klagen. Sie müssen laut eigenen Angaben massive Umsatzeinbußen hinnehmen.

Weniger Autos bedeute weniger hungrige Gäste und das wiederum weniger Umsatz, klagen die Wirte. Sogar von Personalabbau ist schon die Rede. Dem Sprecher der Wirte in der Landeshauptstadt, Maximilian Nöhammer sind besonders Tage mit beiden Sperren ein Gräuel.

„Mit uns ist da einfach zu wenig geredet worden“

"Die Gastronomie in der Innenstadt erleidet dadurch enorme Einbußen. Das geht bis 50 Prozent und sogar darüber hinaus. Und da muss es in Hinkunft eine andere Sprachqualität zwischen Politik und Wirtschaftstreibenden geben. Mit uns ist da einfach zu wenig gesprochen worden, kritisiert Nöhammer.

Verkehrskoordinator: „Die Touristen kommen ja doch“

Der Salzburger Verkehrskoordinator Norbert Ablinger hält dagegen. „Im Endeffekt kommen die Touristen ja doch in die Stadt. Sie stehen nur auf einem anderen Parkplatz, nämlich bei der Messe oder beim Flughafen. Bis zu 2.000 Personen sind so in die Stadt gekommen.“

Preuner: „Tagestouristen bleiben aus“

Kritik an der derzeitigen Regelung kommt allerdings auch vom Salzburger Vizebürgermeister Harald Preuner, der auch für Tourismus ressortzuständig ist: An den letzten beiden Tagen Schlechtwettersperre für ausländische Autos sei die Stadt viel zu früh abgeriegelt worden. In den Altstadtgaragen seien nämlich noch zahlreiche Plätze frei, manche Garagen zu diesem Zeitpunkt sogar noch halb leer gewesen, argumentiert Preuner. „Die Negativ-Werbung der vergangenen Wochen zeigt auch, dass die Tagestouristen nicht mehr in dem Ausmaß die Stadt besuchen wie bisher.“

Die Mittagssperre der Salzburger Altstadt müsse zumindest beim Neutor und Hanuschplatz vorzeitig beendet werden, verlangt Preuner außerdem. Bis etwa Mitte August soll ja zwischen 10 und 14 Uhr der Durchzugsverkehr ruhen - ausgenommen Anrainer, Lieferanten und Hotelgäste. Die Stadtverwaltung hingegen zieht eine postitive Bilanz der ersten 2 Tage - weniger Autos und weniger Stau.

Ablinger: „Eine Milchmädchen-Rechnung“

Die Kritik fehlender Tagestouristen weist Stadtverkehrskoordinator Norbert Ablinger ebenfalls zurück. „Ich höre, es seien im gesamten Altstadt-Bereich noch rund 1.000 Parkplätze frei gewesen. Auf der anderen Seite wird aber nicht berücksichtigt, dass 600 Fahrzeuge bei der Messe und beim Flughafen gestanden sind. Diese Autos wegzulassen, ist ja eine Michmädchen-Rechnung.“

Schlechtwetter-Sperren künftig erst ab 10.00 Uhr

Als erste konkrete Reaktion auf die bisherigen Erfahrungen sollen die Schlechtwetter-Sperren künftig erst um 10.00 Uhr anstatt wie bisher um 9.00 Uhr beginnen.

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