Bad Gastein: Keine Investitionen möglich

Wegen der Schulden aus der Vergangenheit muss Bad Gastein (Pongau) noch Jahre auf wichtige Investitionen verzichten. Das zeigt der Prüfbericht der Gemeindeaufsichtsbehörde des Landes. Grund für die Schulden ist der Bau des Kongresshauses in den 1970er Jahren.

Seit 2007 steht das Kongresshaus in Bad Gastein ungenutzt leer - doch die Gemeinde muss nach wie vor die Schulden für dessen Bau in den Jahren 1970 bis 75 abzahlen. Erst 2018 werden die letzten Darlehen dafür getilgt sein. Dann hat die Gemeinde nach jahrelangem Sparkurs auch wieder etwas größeren Handlungsspielraum für Investitionen.

Bad Gastein Pongau

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Viele Gebäude dringend sanierungsbedürftig

Und die sind auch dringend notwendig: Die Hauptschule von Bad Gastein sei sanierungsbedürftig, schreiben die Prüfer des Landes. Auch der Bauhof sei desolat. Viele Gemeindestraßen entsprechen nicht dem Stand der Technik - sie haben keinen Frostkoffer und leiden damit im Winter besonders. Die Wasserleitungen stammen zum Teil noch aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg, das Wasserwerk wurde seit der Eröffnung 1924 nicht mehr erneuert.

Auch bei den Friedhöfen und dem Kindergarten in Badbruck sei Einiges zu tun. Dazu kommen noch einige Häuser der Gemeinde - wie zum Beispiel die seit zehn Jahren leerstehende Comini-Villa neben dem Gemeindeamt. Sie soll ab heuer saniert werden. Die Kosten dafür von rund 660.000 Euro seien aber nur eine grobe Schätzung, schreiben die Prüfer.

Thermalwasserquellen und Skipisten

Auch über ihre ausgegliederte Thermalwassergesellschaft sollte die Gemeinde Bad Gastein nachdenken, rät der Prüfbericht. Ohne Zuschüsse aus dem Budget des Ortes sei diese Gesellschaft nicht mehr überlebensfähig - deshalb könnte man sie gleich auflösen und die Thermalwasserquellen wieder in die Gemeindeobhut übernehmen.

Und auch wegen eines Pachtvertrages für eine Skipiste mahnen die Finanzprüfer des Landes: Bis zum Vorjahr hat Bad Gastein jedes Jahr rund 40.000 Euro Pacht für die Graukogel-Piste an die Bundesforste bezahlt - dabei hat die Gemeinde gar keine Anteile an den Gasteiner Bergbahnen. Da der Pachtvertrag mittlerweile ausgelaufen ist, sollte die Gemeinde ihn nicht verlängern - schließlich habe sie nichts von einer gepachteten Skipiste, schreiben die Prüfer.

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