Neustart bei Osterfestspielen

2013 starten die Salzburger Osterfestspiele neu durch: Christian Thielemann und die Staatskapelle Dresden wollen mit Wagners „Parsifal“ einen ersten Akzent setzen. Thielemanns Ziel ist, Spitzenqualität zu bieten - aber auch ein leistbares Konzert für Salzburger.

Seit 1967 prägten - mit einer Pause von einem Jahr - die Berliner Philharmoniker die Osterfestspiele. Seit dem Mai des Vorjahres weiß man, dass die Berliner ab 2013 in Baden-Baden spielen werden. In Salzburg gibt künftig Christian Thielemann den Ton an. Er stellte am Mittwoch Thielemann seine Ideen für Ostern 2013 vor.

Christian Thielemann, künstlerischer Leiter der Salzburger Osterfestspiele

Osterfestspiele Salzburg / Wolfgang Lienbacher

Christian Thielemann bei der Programm-Vorstellung

So sind zwei Verdi-Ouvertüren für das „Konzert für Salzburg“ angesetzt - ein neuer Programmpunkt zu besonders günstigen Eintrittspreisen. Die Karten kosten zwischen 30 und 70 Euro und werden erst ab Oktober verkauft. Sie sollen wirklich an Musikfreunde in der Region gehen. Möglich wurde dieses Konzert auch, weil die Verwaltungskosten für das Festival gesenkt wurden: von 1,5 Millionen Euro vor einigen Jahren auf aktuell eine Million Euro.

„Parsifal“ und Henze-Uraufführung

Das große Publikum der Osterfestspiele hingegen will Christian Thielemann mit Wagner gewinnen: Er hat als Oper „Parsifal“ für sein erstes Festival angesetzt, Johan Botha singt die Titelpartie. Viel deutsche Musik auch in den Orchesterkonzerten: Beethoven, Weber, Brahms und auch eine Uraufführung von Hans Werner Henze - Werke, die besonders gut mit dem Klang der Staatskapelle harmonieren.

Diesen Klang schätzt Thielemann. Er sei in gewisser Weise mit jenem der Wiener Philharmoniker zu vergleichen: „Der letzte Beweise ist, dass sich Richard Strauss in Dresden wie in Wien mit den beiden Orchestern sehr wohlgefühlt hat. Es ist ein runder, amalgamierter, homogener, nie zu laut werdender und sehr flexibler Orchesterklang. Ich achte auf so etwas und deshalb passen wir so gut zusammen.“

Thielmann will etwas Besonderes bieten

Für Thielemann bedeuten die Salzburger Osterfestspiele auch, in jene Stadt zurückzukehren, in der er Assistent von Herbert von Karajan war, der für ihn ein Leitstern ist: „Für mich war Salzburg, als ich es als Assistent mehrfach kennengelernt habe, damals so eine Qualitätsschule: Wie schafft man es, zu versuchen, das Beste zu bekommen, das gerade zu haben ist? Es soll schon so sein, dass hier etwas geboten wird, was man so schnell nicht mehr bekommt.“

Dieses Beste soll sich nicht nur in der Oper und den Orchesterkonzerten zeigen, sondern auch in Kammerkonzerten; Es wird eine Nacht der Dresdner Kammermusik geben, Jugendprojekte und ein eigenes Kinderkonzert, einer „Kapelle für Kids“. Die Kartenpreise bleiben hoch, übersteigen aber für die Einzelkarte in der Oper - im Gegensatz zu jetzt - nicht die 500 Euro.

Links: