Jugendprogramm gegen Facharbeitermangel

Mit einer Programm, um mehr „verlorene“ Jugendliche in Lehrberufe zu bringen, will Landeshauptfrau und Bildungsreferentin Gabi Burgstaller (SPÖ) den Facharbeitermangel bekämpfen.

Die Hälfte aller jungen Menschen absolviert in Salzburg eine Lehre, 10.000 sind das im Jahr. In manchen Branchen fehlt schon jetzt der Nachwuchs. Das Problem wird sich verschärfen, wenn die geburtenschwachen Jahrgänge kommen.

Deshalb will Burgstaller jetzt genau herausfinden, wo anzusetzen ist: „Wir haben eigentlich statistisch kein intelligentes Material. Ich habe heute den Auftrag erteilt, so etwas zu erstellen in den nächsten Wochen, damit wir wissen: Welche Lehrberufe der Zukunft brauchen wir? Wo gibt’s Abbrecher? Wie können wir das verhindern? Wie können wir in den Schulen eine gute Berufsorientierung anbieten? Auf dem aufbauend gibt es einen Maßnahmenkatalog.“ Die Landesregierung soll im nächsten beschließen, wo sie eingreifen will, „damit wir gerüstet sind.“

Coach achtet darauf, dass jeder Ausbildung macht

Ein besonderes Problem sind Jugendliche, die mit Ende der Schulpflicht einfach aus der Schule verschwinden und keine Ausbildung oder Lehre beginnen. Österreichweit sind es bereits einige tausend. So etwas will die Landespolitik künftig verhindern. Im Tennengau läuft dazu ein Pilotprojekt - es soll auf das ganze Land und schlussendlich auf ganz Österreich ausgeweitet werden.

„Wir haben uns von Salzburg aus dafür beworben, das im ganzen Bundesland zu machen“, sagt Burgstaller, „Das ist ein Bildungscoach, der in der Schule darauf achtet, dass jeder Jugendliche - wenn er mit der Schulpflicht fertig ist - eine Anschlussausbildung macht oder eine Lehrstelle bekommt. Das wird künftig Aufgabe in der Schule, dass keiner verloren geht.“ Vor allem Kinder aus Zuwandererfamilien „sollen so künftig in den Lehrberuf einsteigen.“

Landeshauptfrau will auch Betriebe in Pflicht nehmen

Doch auch die Firmen will Burgstaller in die Pflicht nehmen. Denn nur mehr jeder vierte Betrieb in Salzburg bildet überhaupt Lehrlinge aus: „Das ist für mich auch eine Frage der Solidarität unter den Betrieben. Daher wird Teil des Maßnahmenkatalogs sein: Wie können die Unternehmen mehr dazu beitragen, dass mehr ausgebildet wird - zum Beispiel in Verbünden.“ Die Betriebe sollten sich nicht darauf verlassen, „dass der Nachbar ihre Facharbeiter der Zukunft ausbildet.“

Links