E wie Elektromyographie
Sendungshinweis
„Salzburg heute“, 18.3.2016
Wer unter Hektik und Stress steht, weist häufig auch eine angespannte Muskulatur auf. Vor allem an der Stirn- und Kiefermuskulatur sowie im Schulter- und Nackenbereich oder der unteren Rückenmuskulatur kann es dann zu Verspannungen kommen, die in weiterer Folge Kopf- oder Rückenschmerzen auslösen.
Betroffenen wird in solchen Fällen vielfach empfohlen, sich zu entspannen bzw. durch bestimmte Entspannungsübungen die verhärteten Muskeln zu lockern. Als bewährte Methoden kommen etwa die progressive Muskelentspannung nach Jacobson oder das Autogene Training in Frage.
Die Verspannung checken
Doch wie merkt man, ob man mit bestimmten Entspannungsübungen auf dem richtigen Weg ist, ob die Übungen auch die gewünschte entspannende Wirkung zeigen? – Das funktioniert zum Beispiel, indem man mit Hilfe eines Biofeedbacksystems die Übungen überprüft.
Biofeedback ist ein wissenschaftlich fundierter Lernprozess, der es ermöglicht die willentliche Kontrolle über Prozesse zu erlangen, die sonst unbewusst ablaufen.
Bad Vigaun
Der Patient setzt sich zu diesem Zweck vor den Bildschirm eines Biofeedback- Gerätes. Über Elektroden, die an der Hautoberfläche angebracht werden, misst man die Spannung der darunter liegenden Muskulatur.
Bad Vigaun
„Über die Darstellung des EMGs am Bildschirm sieht man den Grad der Muskelspannung. Aber auch die Herzfrequenz, die Hauttemperatur, der Hautleitwert und die Atemkurve lassen sich darstellen. Allesamt wichtige Parameter zum Nachweis von körperlicher und psychischer Angespanntheit“, sagt Markus Schiefecker, Klinischer und Gesundheitspsychologe am Medizinischen Zentrum Bad Vigaun.
Bad Vigaun
Die Wirkung überprüfen
Durch die progressive Muskelentspannung nach Jacobson kann man nun bestimmte Muskelgruppen anspannen und diese Anspannung nach wenigen Sekunden wieder los lassen. Das sollte nach mehreren Wiederholungen einen entspannenden Effekt nach sich ziehen. Oder man versucht mit Hilfe des Autogenen Trainings ein Gefühl der Schwere oder der Wärme im Arm zu erzielen.
Ob diese Maßnahmen die gewünschte Entspannung bewirken, kann man nun mit Hilfe der Biofeedback-Methode nicht nur über das EMG, sondern auch über die Hauttemperatur und den Hautleitwert objektiv überprüfen. Denn am Bildschirm sollten sich die entsprechenden Parameter im Vergleich zum angespannten Zustand verändert haben.
Bad Vigaun
Für Patienten stellt EMG als technisches Hilfsmittel eine wichtige Rückmeldung dar. „Patienten lernen dadurch Entspannungsmethoden richtig anzuwenden. Man lernt willentliche Entspannung, zum Beispiel über die Aneignung und Einübung eins vorteilhaften Atemmusters“, so Schiefecker. Ein ebenfalls wichtiger Effekt: Patienten lernen muskuläre Dysbalancen auszugleichen.
Eine Sitzung beinhaltet eine durchschnittliche Übungszeit von 30 Minuten. Ein wissenschaftlich fundierter, nachhaltiger Erfolg stellt sich meist nach etwa zehn Sitzungen ein.
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E wie Elektromyographie
Die Elektromyographie liefert Informationen über die Muskelaktivität. Psychologe Markus Schiefecker erklärt die Anwendungsmöglichkeiten.
Links:
- A wie Achillodynie (salzburg.ORF.at; 19.2.2016)
- B wie Ballenfuss (salzburg.ORF.at; 26.2.2016)
- C wie CPM-Methode (salzburg.ORF.at; 4.3.2016)
- D wie Darmkrebsvorsorge (salzburg.ORF.at; 11.3.2016)