Allergien - Das Immunsystem auf Abwegen
Sendungshinweis
„Salzburg heute“, 22.03.2015
Allergien treten sehr häufig auf. Man schätzt, dass in Österreich heute etwa jeder dritte bis vierte an der einen oder anderen Form von Allergie leidet.
Allergietypen
Es gibt verschiedene Typen von Allergien, am häufigsten ist die Typ I- Allergie (Pollen, Haustiere, Milben etc. sowie Insekten), gefolgt von Typ IV-Allergien (Ekzeme etwa durch Nickel etc.). Nahrungsmittelallergien treten sowohl bei Jugendlichen als auch bei Erwachsenen häufig als pollenassoziierte Nahrungsmittelallergien auf. Diese sogenannten Kreuzallergien erklären sich aus dem Vorhandensein ähnlicher Eiweißmoleküle in den verschiedenen Allergenquellen.
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Vor allem Personen, die auf Frühblüher, also Hasel, Erle oder Birke allergisch reagieren, weisen gleichzeitig eine Nahrungsmittelallergie auf. So können zum Beispiel bei einem Birkenpollenallergiker nach dem Genuss von frischen Äpfeln die Lippen jucken oder nach dem Verzehr von Haselnüssen der Gaumen kratzen. Nicht immer bleibt es bei leichten Symptomen, es können durchaus lebensbedrohliche Reaktionen auftreten.
Nahrungsmittelallergie oder Unverträglichkeit
Eine „echte“ immunologisch bedingte Nahrungsmittelallergie muß von einer Unverträglichkeit abgegrenzt werden. Kuhmilch, Hühnerei, Erdnüsse, Soja, Weizen oder auch Baumnüsse sind die häufigsten Ursachen. Die Symptome können sehr unterschiedlich sein, sie reichen von leichten Hautveränderungen über Magen-Darmbeschwerden bis hin zu Atemnot und allergischem Schock.
Die Nahrungsmittelallergie ist ein dynamischer Prozess, eine Toleranzentwicklung ist bis zum Eintritt ins Schulalter möglich.
ORF
Dermatologe Thomas Hawranek und Ernährungsberaterin Karin Spiesz von der SALK informieren über das Thema.
Zunahme von Allergien
Es werden viele Theorien über die Gründe der Zunahme von Allergien untersucht. Als Auslöser werden Rauchen, Umweltverschmutzung, Diesel, sozioökonomische Faktoren oder die Ernährungsweise vermutet. Eine reduzierte Immunabwehr durch eine starke Abnahme von Bakterien, Viren und Parasiten in der modernen westlichen Welt könnte auch mit ein Grund sein (Hygiene- oder Urwaldtheorie).
Vortrag
Im Vortrag wird die Thematik vom Dermatologen Thomas Hawranek und der Ernährungsberaterin Karin Spiesz behandelt. Sie raten zu einer frühzeitigen Behandlung der Pollenallergie durch einen allergologisch spezialisierten Arzt. Ein nicht (ausreichend) behandelter Heuschnupfen kann chronisch werden, zu Asthma oder pollenassoziierten Nahrungsmittelallergien führen.
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