Vor 25 Jahren starb Herbert von Karajan

Vor 25 Jahren ist der Stardirigent Herbert von Karajan in seinem Haus in Anif (Flachgau) gestorben. Sein Vermächtnis lebt. Er gilt noch immer als Inbegriff des charismatischen Dirigenten. Weltweit wurden 250 Mio. seiner Tonträger verkauft.

Karajan war wesentlich an der Weiterentwicklung der Salzburger Festspiele beteiligt und hat mit seiner Leidenschaft für Technik mit der Firma Sony die Technologie für CD und DVD auf den Weg gebracht.

Extrem viele Tonträger verkauft

Rund 250 Millionen Tonträger mit Einspielungen unter der Leitung Karajans wurden bisher weltweit verkauft. Noch heute werden jährlich mehr Karajan-CDs verkauft, als von jedem anderen Dirigenten. Und ohne ihn wären die Salzburger Festspiele heute möglicherweise nur ein Provinzfestival. Sicher ist, dass es ohne ihn in Salzburg Hunderte Arbeitsplätze weniger gäbe.

„Anif verdankt Karajan viel“

So wie jedes Jahr legte Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler auch heuer wieder einen Kranz beim Grab von Karajan nieder. Er hat nicht nur in Anif gelebt, er hat auch Sony nach Salzburg gebracht. 1987 wurde das Sony-Werk in Anif eröffnet, heute arbeiten an Salzburger Standorten des japanischen Konzerns insgesamt 850 Menschen.

Herbert von Karajan

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Herbert von Karajan

„Auch heute noch ist Sony für uns ein Parade-Betrieb. Und wenn Anif heute eine wohlhabende Gemeinde ist, so ist dies weitgehend auf Herbert von Karajan und Sony zurückzuführen“, sagt der Anifer Bürgermeister Hans Krüger.

Gründer der Oster- und Pfingstfestpiele

Herbert von Karajan wurde 1908 in Salburg geboren. Aufgewachsen ist er in einem Haus direkt beim Makartsteg. Karriere machte er im Eilzugstempo - auch im Dritten Reich von Hitlerdeutschland. Ein kurzes Dirigier-Verbot wegen seiner Mitgliedschaft in der NSDAP unterbrach nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs seinen Aufstieg nur kurz. In Salzburg war Karajan wesentlich an der Konzeption des Großen Festspielhauses beteiligt. Auch die Osterfestspiele hat Herbert von Karajan gegründet.

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Noch heute gilt er als Inbegriff des charismatischen Dirigenten

„Ich habe mir die Möglichkeiten und die Folgerungen genau überlegt. Am nächsten Tag habe ich meinen Mitarbeitern dann klar gemacht, was ich will. Die meisten von ihnen waren damals nahe an einem Herzifarkt und haben mich gefragt, ob ich das alles wirklich riskieren will. Ich habe ihnen gesagt, dass ich es ganz bestimmt tun werde. Das war die Geburtsstunde der Osterfestspiele, die für mich ein besonderer Glücksfall sind“, erinnerte sich Karajan in den 1980er-Jahren in einem Interview.

334 Mal bei den Festspielen dirigiert

Was sich er sich vorgenommen hatte, das habe er auch durchgesetzt, erinnert sich seine langjährige Assistentin Lore Salzburger. „Die Leute sind mit Freuden mit gegangen - ganz egal, ob Musiker oder Sänger. Es war wirklich eine grandiose Zusammenarbeit.“ 334 Mal stand Herbert von Karajan bei den Salzburger Festspielen am Pult. Sein Werk wird im Karajan-Institut verwaltet, wo es ein umfassendes Archiv gibt.

Sendungshinweis

„Salzburg heute“, 16.7.2014

Im Großen Festspielhaus wurde am Mittwoch intensiv für den „Rosenkavalier“ von Richard Strauss. geprobt. Am Pult stand Franz Welser-Möst. Der heutige Star-Dirigent und Generalmusikdirektor der Wiener Staatsoper war vor 30 Jahren ein Assistent beim großen Meister.

„Man redet so oft von Karajan als Finanzgenie und als genialer Organisator. Aber er war vor allem auch einer der größten Musiker und hat sein Handwerk wirklich aus dem ‚ff‘ beherrscht. Das war unglaublich“, schwärmt Franz Welser-Möst.

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