Was tun bei Allergien

Die Zahl der von Allergien betroffenen Menschen steigt stetig. Bis ins Jahr 2020 werden laut Prognose die Hälfte aller Menschen unter einer Allergie leiden. Apothekerin Kornelia Seiwald hat einige Tipps für Betroffene.

Sendungshinweis

„Fernsehgarten“, 25.3.2014

Krankheitsbild

Am 24. Juli 1906 beschrieb der Wiener Arzt Clemens von Pirquet erstmalig das Krankheitsbild und nannte es Allergie. Als Allergie bezeichnet man eine Überempflindlichkeit des Immunsystems gegen an sich ungefährliche Substanzen. Diese Substanzen nennt man Allergene.

Hohe Kosten

Bereits heute ist jeder vierte Mensch von einer Allergie betroffen, Tendenz steigend. Die Kosten für die Volkswirtschaft sind enorm. Allein in der EU verursachen Allergien Belastungen in Höhe von 25 Milliarden Euro pro Jahr.

Weidenkätzchen

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Allergene

Bei einer Allergie reagiert das Immunsystem auf unschädliche Stoffe (Allergene) mit einer immunologischen Abwehrreaktion. Allergene können hier Stoffe wie Hausstaubmilbenkot, Tierhaar, Naturgummi, Pollen aber auch Nahrungsmittel sein. Am häufigsten wird auf Pollen reagiert und zwar auf Gräserpollen, Baumpollen und Kräuterpollen.

Folgekrankheiten durch Allergien

Allergien können Folgekrankheiten nach sich ziehen, wie zum Beispiel Asthma. Deshalb sollten Allergien gründlich behandelt und vor allem bei Kindern sollte man erste Anzeichen sehr ernst nehmen.

Warum gibt es Allergien?

Neben der erblichen Veranlagung, eine Allergie zu entwickeln, liegt eine der Hauptursachen für die Zunahme an Allergien in der zunehmenden Urbanisierung. Darum sind besonders die westlichen Industrienationen davon betroffen. Das liegt an diversen Umweltfaktoren, wie etwa der Verschmutzung der Luft, an wenig Grünflächen und an Faktoren wie hohe Druck- und Stressbelastung und an dadurch bedingten Beeinträchtigungen des Immunsystems.

Übertriebene Hygiene macht krank

Die Urbanisierung bringt außerdem eine oft übertrieben-hygienische Lebensweise mit sich, die das sich entwickelnde Immunsystem von Kindern unterfordert. Lassen Sie ihr Kind den „selbstgebackenen Kuchen“ im Sandkasten ruhig mal „kosten“, das ist kein Drama. Kinder, die auf dem Land aufwachsen, trainieren ihr Immunsystem durch Kontakt mit Kühen, Mist und Heu mit Hilfe gutartiger Mikroorganismen. Sie entwickeln nachweislich weniger Allergien als Stadtkinder.

Was können Betroffene tun?

  • Wichtig für Betroffenen ist in erster Linie die Allergieauslöser so gut wie möglich zu meiden. Wenn man also gegen Pollen allergisch ist, sollte man sich zu den Pollenflugzeiten, so wenig wie möglich im Freien aufhalten. Sollten Sie doch einen Spaziergang unternehmen wollen, so gehen Sie in den Laubwald. Laub filtert die Pollen. In der Regel ist die Belastung in der Stadt abends und am Land frühmorgens am höchsten.

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  • Nutzen Sie den Pollenwarndienst. Hier erhalten Sie Informationen über die Blütezeit der Pflanzen, die Konzentration der Pollen in der Luft und einen Richtwert über die „Route“ des Pollenflugs.
  • Tragen Sie Sonnenbrillen. Eine Brille, idealerweise mit Seitenschutz, kann einen Teil der Pollen abfangen. Sind die Augen geschützt, kann der fliegende Blütenstaub schwerer hinein gelangen und Reizungen werden verhindert.
  • Lüften Sie nur spätnachts. Ab vier Uhr in der Früh steigt die Pollenbelastung wieder. Halten Sie ab diesem Zeitpunkt die Fenster geschlossen.
  • Wechseln Sie täglich die Kleidung, duschen Sie gründlich und waschen Sie täglich die Haare. Deponieren Sie getragene Wäsche nicht im Schlafzimmer!
  • Trockenen Sie die Wäsche nicht im Freien!
  • Wenn Sie ein Haustier haben, dann reinigen Sie auch dieses täglich, denn die Pollen setzen sich auch hier im Fell fest.

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