Wo ich daheim bin - Annaberg-Lungötz

119 Gemeinden gibt es im Bundesland Salzburg und in jeder finden sich viele interessante Menschen. Jeden Mittwoch treffen wir einige von ihnen, diesmal war ORF-Reporterin Isabell Gunzer in Annaberg-Lungötz (Tennengau) unterwegs.

Sendungshinweis

„Ihr Vormittag“, 19.12.2018

In Annaberg-Lungötz fand ORF-Reporterin Isabell Gunzer interessante Gesprächspartner. Im Mittelpunkt der Gespräche mit allen war das Weihnachtsfest, wie und mit wem sie es feiern. Natürlich wurde auch über Marcel Hirscher gesprochen, ist er doch Sohn der Gemeinde, auf den alle sehr stolz sind.

Harreit Resi

ORF/Isabell Gunzer

Theresia Oberauer

Harreit Resi

Die Oberauer Theresia kennt man nicht unter ihrem Namen, sie ist die Harreit Resi für die Annaberger. Seit 40 Jahren ist sie Wirtin in ihrer Jausenstation. Viele schöne Erinnerungen verbindet sie mit dieser langen Zeit. Auch Leben hat sie gerettet - einen Skifahrer, der auf der Bank vor der Hütte lag und im Tal schon vermisst wurde. Stolz ist sie auf die vielen einheimischen Gäste, die zu ihr kommen.

Weihnachten sperrt die Harreit Resi um 14.00 Uhr zu. Dann wird mit der Familie geräuchert, Würstlsuppe gegessen, Rosenkranz gebetet. Am nächsten Tag geht es wieder weiter mit der Wirtschaft. Was sich die Wirtin wünscht? Gesund bleiben und auch in Zukunft so viele nette Gäste. Ganz wichtig: dass es der Familie weiterhin so gut geht.

Johann Quehenberger

Der 86jährige „Ötzhaisl-Hans“ hat eine eigene Familienchronik. Gemeinsam mit Isabell Gunzer wurde eifrig durchgeblättert. Auf viele Stationen in verschiedenen Vereinen kann der rüstige Johann Quehenberger zurückschauen. Auch eine Firma hat er gegründet, das erste Firmenauto war eine Riesenfreude.

Kathi und Johann Quehenberger

ORF/Isabell Gunzer

Kathi und Johann Quehenberger

Große Freude empfand und empfindet der Annaberger auch mit seiner Bienenzucht. Bis zu 50 Bienenvölker waren sein Hobby, heute betreut er noch immer 30 Bienenvölker, sie sind seine Lebenserfüllung.

Mit seiner Ehefrau Kathi verbindet ihn ein langjährige Ehe. Das Geheimnis? „Man kann mit meiner Frau nicht streiten“, so der Annaberger. Eine Seltenheit damals und auch heute und er ist für jede gemeinsam verbrachte Stunde dankbar.

Bernhard Bonimaier

ORF/Isabell Gunzer

Bernhard Bonimaier

Bernhard Bonimaier

Ihren nächsten Gesprächspartner traf Isabell Gunzer im alten Denkmalhof Gererhof, wo auch das Heimatmuseum untergebracht ist. Der Kustos des Museums, Bernhard Bonimaier, erzählte von Weihnachten - wie es damals auf einem alten Bauernhof gefeiert wurde.

In Annaberg gibt und gab es kleinere Bauernhöfe, die Landwirtschaft war klein strukturiert. Mit den Knechten und Mägden wurde gemeinsam gefeiert, es gab nur beim Essen einen Unterschied. Zu Weihnachten wurde oft Fleisch serviert, während des Jahres war das nicht oft der Fall.

Schweres Arbeiten war früher an der Tagesordnung, dafür gab es nicht den Streß, wie man ihn heute kennt. Auf die Frage, was man von früher in sein heutiges Leben übernehmen sollte, meint der Kustos, dass man mehr zur Ruhe kommen soll und sich wieder mehr mit Natur und Kunst beschäftigen könnte. Dafür braucht es aber Zeit, die man sich dann auch nehmen soll.

Max Rettenbacher

ORF/Isabell Gunzer

Max Rettenbacher

Max Rettenbacher

Der Altbauer vom „Unterdürrmooshof“ hat noch in einer Wiege gelegen, die heute im Heimatmuseum steht. Er war auch der erste Bergbauer in Salzburg, der sich einen Bergbauerntraktor gekauft hat. Die Arbeit hat sich dadurch sehr verändert, weil vieles leichter geworden ist.

Weihnachten feiert die Familie nicht mehr so wie früher. Drei Rosenkränze wurden knieend gebeten, dann gab es die Bescherung, man hat sich über alles gefreut, auch sehr über ein paar Handschuhe oder Socken. Der Höhepunkt war die Fahrt mit dem Bockschlitten zur Mette. Die Kinder und die Enkerl von Max Rettenbacher sind weit verstreut, aber zu Weihnachten trifft man sich und geht auch noch immer zur Mette.

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