„Wo ich daheim bin“ in St. Martin/Tgb.

In St. Martin am Tennengebirge (Pongau) war ORF Reporterin Isabell Gunzer zu Gast. Sie traf interessante Personen aus dem Ort, die ihre Gemeinde seit Jahren prägen. Von Adnet bis Zederhaus sind wir jeden Mittwoch im Land unterwegs.

Sendungshinweis

„Ihr Vormittag“, 14.11.2018

119 Gemeinden, viele schöne Plätze, versteckte Schätze und vor allem die Menschen, die Salzburg prägen. Wir machen uns auf den Weg in Ihre Gemeinde und präsentieren Menschen, die ihrem Ort ein Gesicht geben.

Schauplatz der Radio Salzburg Aktion am 14. November war die Gemeinde St. Martin am Tennengebirge (Pongau). Isabell Gunzer traf die Schäferin Gitti Oberländer, den „Pichl-Kramer“ Friedrich Pichler und die Mesnerin Barbara Eder.

Gitti Oberländer, Schäferin

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Gitte Oberländer

Gitti Oberländer

Gitti Oberländer ist Schäferin in St. Martin während der Sommermonate, im Winter ist sie in Flachau bei den Bergbahnen, in den Monaten dazwischen im Tourismusverband St. Martin. Zeitmanagement ist wichtig, aber vor allem soll man es auch „laufen lassen“, denn vieles regelt sich dann auch von alleine.

Heimat, Natur und Berge sind ihre Themen. 300 Schafe hütet sie im Sommer. Auslöser für diese Tätigkeit war der Wunsch nach Rückzug nach vielen Jahren in der Gastronomie. Von Juli bis September ist sie auf der Alm, nur zu Fuß zu erreichen. Es ist nicht nur romantisch in der Höhe, wenn man zum Beispiel in aller Herrgottsfrüh mit der Stirnlampe ausrückt.

Die Chance aber, sich auf das Wesentliche zu besinnen und herauszufinden, was wirklich wichtig ist im Leben, die ist absolut gegeben auf der Alm. „Lebensmüll“ bleibt liegen und wird nicht mehr unnötig mitgeschleppt, man findet wieder leichter zu sich selber. Die Natur erdet.

Mit den Wanderern wird über die wichtigen Dinge gesprochen, über die Berge, die Schafe. Das Allgemeine bleibt ausgeklammert. Das genießt die Schäferin und freut sich im Herbst schon wieder auf den nächsten Sommer, wenn sie hinaufzieht, mit ihren 300 Schafen.

Friedrich Pichler

Im Herzen von St. Martin am Tennengebirge findet man ein Biogeschäft. Früher war es das Geschäft von Friedrich Pichler, einer von vier Kramern im Ort. Sein Geschäft war eine Art „Mini-Lagerhaus“, wo es alles zu kaufen gab: Holz, Kohle, Futtermittel für die Tiere, Eisenwaren und vieles mehr.

Friedrich Pichler

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Friedrich Pichler

Der „Pichl-Kramer“ wurde 1992 geschlossen. Friedrich Pichler ist sich sicher, dass jede und jeder St. Martiner zumindest ein Mal im Geschäft einkaufen war. Das Geschäft war Treffpunkt, wo geplauscht wurde und Neuigkeiten die Runde machten.

Der bald 70Jährige ist begeisterter Musiker und seit 53 Jahren bei der Trachtenmusikkapelle, davon 30 Jahre als Obmann. Seit er in Pension ist, sitzt er viel am Radl und ist auf den Bergen im Sommer unterwegs. Im Winter sind Skitouren und Skifahren seine Leidenschaft. Das alles hat er in St. Martin am Tennengebirge direkt vor der Haustür und das hält ihn fit.

Barbara Eder

Die 82jährige Mesnerin Barbara Eder ist eine sehr rüstige Dame. Sie mäht den Rasen noch selber und sie hat einen Garten, um den sie sich mit Begeisterung kümmert. Aktiv sein ist ihre große Freude, sie macht die Arbeit mit Liebe und freut sich, wenn alles gedeiht.

Barbara Eder, Mesnerin

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Barbara Eder

Barbara Eder ist seit über 40 Jahren Mesnerin und im Pfarrhof daheim. Die Kraft ist ihr geschenkt, sie ist dankbar dafür. In der Früh bleibt sie jetzt aber gerne länger liegen. Nach dem Frühstück vorbereiten wird gegen acht Uhr die Kirche aufgesperrt, bei den Kerzen und nach dem Rechten geschaut.

„Früher war man zufriedener“, glaubt die Mesnerin, die mit drei Jahren ihre Mutter verlor, von Schwester und Vater aufgezogen wurde. Auf die Frage, was sie sich noch vom Leben wünscht: „Gesundheit und Frieden und das man weiterhin gut miteinander auskommt.“

Hans Rettenbacher

Der Hotelier war 20 Jahre Tourismusobmann in St. Martin. Sein Herz hängt am Tourismus, er streicht ganz besonders das Miteinander in der Gemeinde heraus. Die familiäre Strukturen sind noch intakt im Ort und die Gäste werden herzlich willkommen geheißen.

Hans Rettenbacher

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Hans Rettenbacher

Hans Rettenbacher ist jede Woche unterwegs mit den Gästen, bei einer geführten Wanderung zeigt er die Schönheit des Ortes und der Umgebung. Wichtig für ihn ist, den Gast nicht nur als Ware zu sehen, sondern als Freund.

Mit dem Blick auf die altgotische Pfarrkirche aus dem Jahr 1432 verabschiedet sich Isabell Gunzer von St. Martin am Tennengebirge.

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