Salzburger Reaktionen zur EU-Wahl

Unterschiedlich wie die Ergebnisse sind auch die Reaktionen von Salzburger Spitzenvertretern der Parteien auf den Ausgang der EU-Wahl am Sonntag. Vor allem ÖVP-Landesparteichef Landeshauptmann Wilfried Haslauer zeigt sich hoch erfreut.

Für Haslauer war der Wahlsonntag mehr als erfreulich: Ein Rekord an Stimmen für seine Partei, und auch ein Rekord an Vorzugsstimmen für die Salzburger EU-Kandidatin Karoline Edtstadler. "Für dieses außergewöhnliche Wahlergebnis, vor allem in Salzburg, gibt es aus meiner Sicht mehrere Gründe.

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EU-Wahl: Alle Parteien zufrieden, bis auf SPÖ
In Salzburg hat die ÖVP das Bundesergebnis der EU-Wahl weit übertroffen. SPÖ und FPÖ hingegen haben verloren. Die Grünen sprechen von einem Wiederauferstehen.

Haslauer (ÖVP): „Klare Positionierung trägt Früchte“

Erstens ist es die Positionierung der ÖVP als klare pro-europäische Partei mit einem klaren regionalen Schwerpunkt. Zweiter Grund sind die Spitzenkandidaten der ÖVP - mit Karas und Edtstadler hat die Partei ihre gesamte Breite abdecken können. Und drittens hat auch die innenpolitische Zuspitzung eine Rolle gespielt."

Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP)

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„Klare Positionierung trägt Früchte“: Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP)

„Insbesondere die nicht nachvollziehbare Haltung der SPÖ und auch der FPÖ in der vergangenen Woche haben ihr Übriges zum Ergebnis beigetragen“, sagte Haslauer Montagfrüh im ORF Salzburg.

Mösl (SPÖ): „Haben Themen nicht so rübergebracht“

Weniger Grund zur Freude gibt hingegen auch in Salzburg bei Rot und Blau: die SPÖ ist unter die 20 Prozent-Marke gerutscht, bedauert auch die Salzburger SPÖ-EU-Kandidatin Stefanie Mösl. „Es ist der eindeutige Beweis, dass wir auch in Salzburg nicht so zu den Wählern gelangt sind und unsere Themen nicht so rübergebracht haben, wie wir uns das vorgenommen hatten. Und es ist wohl auch ein Trend der Zeit.“

Stefanie Mösl (SPÖ)

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"Haben unsere Themen zu wenig rübergebracht: Stefanie Mösl (SPÖ)

„Unser Ziel muss es jedenfalls sein, wieder weiter nach vorne zu kommen und unsere europäischen Themen vermehrt nach Salzburg zu bringen und an jede Salzburgerin und jeden Salzburger, um künftig besser punkten zu können“, sagte Mösl.

Reifenberger (FPÖ): „Sensationelles Ergebnis“

Ein Minus von 3,3 Prozentpunkten gab es in Salzburg für die FPÖ. Der Freiheitliche Nationalratsabgeordnete Volker Reifenberger zeigt sich dennoch zufrieden. „Man darf nicht vergessen. Wir haben kürzlich eine politische Bombe und ein politisches Attentat erlebt.“

Volker Reifenberger (FPÖ)

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„Sensationelle Ergebnis“: Volker Reifenberger (FPÖ)

„Nach so einer Aktion hätten wir uns eigentlich halbieren müssen. Wir konnten aber unsere Wähler mit einer ‚Jetzt erst recht-Bewegung‘ mobilisieren. Unsere freiheitliche Wählerschaft, die bei EU-Wahlen teilweise schwer zur Wahlurne zu bringen ist, konnten wir jetzt mobilisieren und haben unter den gegebenen Rahmenbedingungen noch ein sensationelles Ergebnis geschafft“, sagte Reifenberger.

Schellhorn (Grüne): „Sind wiederauferstanden“

Die Grünen konnte ihr Ergebnis der EU-Wahl 2014 nicht ganz halten. Nach dem Debakel bei der Nationalratswahl herrschte Sonntagabend aber Jubelstimmung - auch bei Landessprecher Heinrich Schellhorn.

Heinrich Schellhorn

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„Sind wiederauferstanden“: Heinrich Schellhorn (Grüne)

„Das Ergebnis bedeutet eine Wiederauferstehung der Grünen auf nationaler Ebene. Nach dem Austritt von Großbritannien könnten wir sogar unser drittes Mandat vielleicht doch noch einmal zurückbekommen. So gesehen ist es ein Super-Wahlergebnis. Und unser Motto ‚Zurück zu den Grünen‘ hat voll gezogen“, sagte Schellhorn.

Klambauer (NEOS): „Lohn für starken Wahlkampf“

Leicht zugelegt hat bei der EU-Wahl in Salzburg auch NEOS. Das sei nicht überraschend, sagte dazu NEOS-Landesrätin Andrea Klambauer. „Wir haben einen starken Wahlkampf geführt, sind immer zu unseren Überzeugungen gestanden und haben klar gesagt, wohin die Reise in Europa gehen soll“, sagte Klambauer.

Andrea Klambauer

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"Wurden für starken Wahlkampf belohnt: Andrea Klambauer (NEOS)

Edtstadler (ÖVP) räumte bei Vorzugsstimmen ab

Bei den Vorzugsstimmen hat in Salzburg - nicht unerwartet - Karoline Edtstadler von der ÖVP abgeräumt - die gebürtige Elixhausenerin kam auf gut 22.000 Vorzugsstimmen landesweit.

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