Atomic kommt in chinesischen Besitz

Amer, der finnische Mutterkonzern von Atomic, wird chinesisch. Das chinesische Käuferkonsortium unter Führung des Sportartikelriesen Anta Sports gab am Freitag bekannt, dass ihm 94,38 Prozent der Aktien angedient wurden.

Damit wurde das nötige Quorum von 90 Prozent übertroffen. Endgültige Ergebnisse soll es am 12. März geben. Anta-Vorstandschef Ding Shizong zeigte sich in einer Mitteilung erfreut über die breite Unterstützung des Angebots. Er bedankte sich bei den Aktionären und der Amer-Führung, die dem Konzern einen weiteren Wachstumsschritt ermöglichten. Der Amer-Vorstand hatte bereits im Dezember die Annahme des Angebots empfohlen.

Michael Schineis, Atomic-Chef und nun Präsident für den Wintersport (außer Bekleidung) im Amer-Konzern, sprach von einem „großen Meilenstein“ in der Firmengeschichte. Auch wenn das offizielle Ergebnis erst am Dienstag vorliegen soll, gehe er davon aus, dass es bestätigt werde, sagte Schineis im Gespräch mit der APA.

Ex-Atomic-Chef: „Standort Altenmarkt gesichert“

Für Atomic im Bundesland Salzburg werde die Übernahme kurz- bis mittelfristig keine Auswirkungen haben. „Es gibt zwar neue Eigentümer, aber Amer bleibt ein eigenständiges Unternehmen. Es wird keine Verschmelzung im operativen Bereich geben, aber natürlich wollen wir Synergien ausnutzen. Der Unterschied ist, dass wir statt rund 1.000 Aktionären nur mehr vier Haupteigentümer haben, für die wir statt Dividende nun Rendite erwirtschaften“, so Schineis.

Gastarbeiterin bei Atomic

ORF

Die Skifirma Atomic kommt in chinesischen Mehrheitsbesitz

Dem neuen Eigentümer sei der Strategieplan für die Jahre 2019 bis 2021 bekannt. Dieser sehe für Atomic in Altenmarkt für heuer und 2020 Investitionen in der Größenordnung von rund 20 Millionen Euro vor. Die Hälfte davon werde für die Erweiterung des Logistikzentrums aufgewendet. Weitere zehn Millionen Euro sollen in die Digitalisierung, in neue Produkte und in neue Anlagen fließen.

„Angst vor Stellenabbau unbegründet“

Angst vor einem Stellenabbau in Salzburg sei zurzeit unbegründet, sagte Schieneis. „Ganz im Gegenteil, wir bauen den Standort kontinuierlich aus, und das wissen die neuen Eigentümer.“ Alleine das neue Logistikcenter werde rund 50 neue Arbeitsplätze schaffen, kündigte Schineis an. „Wir hatten zum Glück zwei gute Winter, und auch für heuer sind die Prognosen günstig.“

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Atomic in chinesischer Hand

Der Altenmarkter Skihersteller Atomic befindet sich künftig in chinesischer Hand: Der Anta-Konzern übernimmt die Atomic-Mutter Amer.

In einer Pflichtmitteilung an die Hongkonger Börse hatten die Chinesen bereits Ende Februar bekanntgegeben, dass Anta Sports Products Ltd. die für diesen Deal nötigen kartellrechtlichen Freigaben aus der EU, den USA, Kanada, der Türkei, Russland und auch aus Mexiko und Australien in der Tasche hat. Zum finnischen Sportartikelhersteller Amer Sports gehören neben Atomic unter anderem die Marken Salomon und Wilson.

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