Nach Prüfung: Weinbergschule bleibt offen

Die umstrittene Weinbergschule am Zachhiesenhof in Seekirchen (Flachgau) startet im September wieder den Unterricht. Seit Jahren wird über die Schule diskutiert, zuletzt hat die Behörde zwar geprüft, aber wenig geändert.

Die Weinbergschule am Zachhiesenhof ist seit zwölf Jahren eine Privatschule mit Öffentlichkeitsrecht. Sie wird von der Gemeinschaft Werktätiger Christen geführt. Immer wieder wurde Kritik an der Schule und den Lehrmethoden laut - von der Bundesstelle für Sektenfragen, von der Kinder- und Jugendanwaltschaft und von ehemaligen Mitgliedern. Die Kinder würden am Hof isoliert und in einer autoritären Gemeinschaft leben. Dubiose Praktiken, wie etwa Austreibungen von Dämonen würden angewendet. Das Unterrichtsministerium ordnete vergangenen Herbst eine erneute Prüfung an.

Öffentlichkeitsrecht bleibt bestehen

Der Salzburger Landesschulrat prüfte die Schule, das Öffentlichkeitsrecht behält sie, sagte Landeschulinspektor Peter Glas. Für den Entzug des Öffentlichkeitsrechs gebe es nur wenige formale Kriterien - „das müssten etwa Gründe in der Person des Betreibers sein, wo man Zweifel hegen müsste, ob der geeignet ist, mit Jugendlichen umzugehen.“ Das laufende Verfahren rund um Gefährdung des Kindeswohls beim Bezirksgericht hätte mit dem schulbehördlichen zunächst nichts zu tun, so Glas. „Nur der Verdacht hin ist ja nicht ausreichend, um eine entsprechende Entscheidung zu treffen.“

Landesgerichtssprecher Peter Egger teilte mit, dass laufende Verfahren mit Minderjährigen nicht kommentiert werden würden. Vom Zachhiesenhof war bisher niemand für eine Stellungnahme erreichbar.

Links:

• Weinbergschule: Ministerium ermittelt (salzburg.ORF.at; 15.3.2018)
• „Werktätige Christen“: Warnungen seit Jahren (salzburg.ORF.at; 28.11.2017)