Alpenverein: Ärger über Müll auf Bergen

Der Alpenverein kritisiert Bergsteiger und Wanderer die in den Bergen achtlos ihren Müll wegwerfen. Die Abfälle brauchen oft viele Jahre um zu verrotten - bei Plastik und Glas sogar mehrere Jahrhunderte.

Es ist ein Ärgernis für viele Wanderer - der Müll der einfach am Berg hinterlassen wird. Der derzeitige Trend zum Bergwandern verschärfe das Problem, heißt es seitens des Alpenvereins, für den die Beseitigung des Mülls extrem aufwendig ist. Insgesamt wurden in den vergangenen Jahren rund 4.000 Kubikmeter Müll gesammelt, sagt Nicole Slupetzky, vom Österreichischen Alpenverein: „Natürlich merkt man in Gegenden wo kurze Wanderungen angeboten werden, dass immer mehr Menschen kommen und dadurch auch immer mehr weggeworfen wird. Daraus ergibt sich dann eine Art Lawine, denn wo einmal etwas liegt, werden schnell weitere Dinge weggeworfen.“

Müll auf den Bergen

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Immer mehr Menschen begeben sich ins Gebirge - damit wächst auch das Müllaufkommen

Hüttenwirt: „Früher war das selbstverständlich“

Auch Hüttenwirten ist der Müll am Berg ein Dorn im Auge. Günther Brandstätter ist schon seit Jahrzehnten in den Bergen unterwegs und seit sechs Jahren Hüttenwirt am Untersberg: „Die Leute sind etwas nachlässiger geworden was die Entsorgung angeht, früher war das selbstverständlich. Jetzt muss man schon manche Wanderer daran erinnern.“

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Müllaufkommen in den Bergen wächst

Der Alpenverein beklagt immer mehr Müll auf den Bergen. Immer häufiger wird mitgebrachter Müll im Gelände entsorgt, statt in Mülleimern

Auch für viele Alpinisten ist der weggeworfene Müll ein Ärgernis. Vielen ist aber oft nicht klar, wie lange Müll tatsächlich braucht um zu verrotten. So benötigt beispielsweise ein Papiertaschentuch bis zu fünf Jahre um sich aufzulösen, Zigaretten bis zu sieben Jahre. Plastikmüll oder Glas braucht sogar mehrere Jahrhundert um zu verrotten.

Müll auf den Bergen

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Braucht bis zu 450 Jahre um zu verrotten: Plastikmüll am Wegrand

Untersberg: Weniger Müll durch weniger Mülleimer

Bis zu 1.000 Besucher sind pro Tag am Untersberg - trotzdem gelingt es die Wege sauber zu halten - weniger Mülleimer sind der Schlüssel dazu: „Wir haben einige Mülleimer aus dem Gelände entfernt“, sagt Robert Azetmüller, stellvertretender Betriebsleiter der Untersbergbahn: „Wir versuchen dagegen schon in Stationsnähe mit größeren Tonnen den Müll abzufangen bevor er überhaupt ins Gelände gebracht wird, das funktioniert ganz gut.“

Nicole Slupetzky vom Alpenverein wünscht sich von Wanderern generell weniger Müll mit in die Berge zu nehmen, indem etwa Mehrwegtrinkflaschen verwendet werden oder eine Jausenbox mitgenommen wird, statt in Plastik verpacktem Essen. Generell gilt für den Alpenverein die einfache, aber wichtige Regel: Was auf den Berg mitgenommen wird, soll auch wieder ins Tal mitgenommen und dort entsorgt werden.

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