13-Jährige misshandelt: Sechs Jugendliche in Haft
Die sechs Jugendlichen haben dem 13-jährigen Opfer enormes Leid zugefügt, dafür drohen ihnen bis zu zweieinhalb Jahre Haft. Sie sollen ihr Opfer über mehrere Stunden misshandelt und gequält haben. Das Mädchen wollte zur Clique gehören und hat sich dann eingesperrt und gedemütigt in einer Wohnung wiedergefunden. Die sechs Verdächtigen zwischen 14 und 17 Jahren sind nach einem Hinweis aus der Nachbarschaft festgenommen worden und sitzen jetzt in Untersuchungshaft.
Stundenlang gequält und misshandelt
Die sechs Jugendlichen sollen vergangenen Freitag eine 13-Jährige in einer leerstehenden Wohnung eingesperrt und misshandelt haben. Laut Staatsanwaltschaft haben sie eine Zigarette auf ihrer Stirn ausgedrückt, sie geschlagen, ihr die Haare abgeschnitten und sie bespuckt. Offenbar einfach weil sie sie nicht gemocht haben - mehr dazu in 13-Jährige stundenlang in Wohnung gequält (salzburg.ORF.at; 29.3.2018)
„Alle Beteiligten brauchen dringend Hilfe“
Das Opfer wird inzwischen ärztlich und psychologisch betreut und von der Öffentlichkeit abgeschirmt. Allerdings, so sind sich Psychologen und Bewährungshelfer einig, brauchen auch die jugendliche Täter dringend psychologische Hilfe.
ORF
Der Bewährungshilfe-Verein Neustart will deshalb versuchen eine Sozialnetzkonferenz auf die Beine zu stellen um die Zukunft der vermeintlichen Täter zu organisieren. Ziel sei es zunächst, die sechs Jugendlichen schnell aus der Untersuchungshaft zu holen und für sie ein soziales Auffangnetz zu bilden. Denn gerade wenn Jugendliche Hilfe am wenigsten verdienen brauchen sie sie am dringendsten, sagt der Leiter des Vereins Neustart, Johannes Bernegger: „Wir müssen jetzt gemeinsam mit den Familien, Freunden, Lehrern oder wer auch immer infrage kommt schauen, dass die Jugendlichen nach der Enthaftung aus der Untersuchungshaft das bestmögliche Umfeld vorfinden und einen Plan haben, wie es in ihrem Leben weitergehen kann.“
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13-Jährige misshandelt - Sechs Täter in Haft:
Stundenlang sollen sechs Jugendliche eine 13-Jährige in einer Wohnung in Salzburg brutal misshandelt und gequält haben
Mutmaßliche Täter teilweise vorbestraft
Erst der Zugriff der Polizei hat der Quälerei des Mädchens ein Ende gesetzt. Strafrechtlich gesehen sind einige der Verdächtigen keine unbeschriebenen Blätter mehr, sagt Staatsanwalt Marcus Neher: „Die Beschuldigten - vor allem die beiden älteren, männlichen Beschuldigten - sind strafrechtlich bereits in Erscheinung getreten und wegen Gewalt- beziehungsweise Aggressionsdelikten vorbestraft.“
Was treibt Jugendliche zu solchen Taten?
Jugendliche die nach Verurteilungen wieder in die Kriminalität abdriften und gegen Gleichaltrige brutal vorgehen sind keine Einzelfälle: Der Vorstand der Salzburger Uniklinik für Kinder-und Jugendpsychiatrie Leonhard Thun-Hohenstein kennt solche Fälle aus seiner täglichen Arbeit: „Die Hintergrundfaktoren für solche Taten sind erlebte soziale Benachteiligung in der Familie und im Umfeld, Missbrauch, Misshandlung, Missachtung und das sind oft Jugendliche die in relativ unsicheren Lebenssituationen leben in welchen der Mensch dazu neigt, Sicherheit über Gewalt herzustellen.“
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Kinder- und Jugendpsychiater im Interview:
Leonhard Thun-Hohenstein spricht in Salzburg Heute über die äußerst brutalen Taten der Jugendlichen