Museum der Moderne: Direktor präsentiert Pläne
Der Deutsche setzte sich in der Bewerbung um den Direktorenposten gegen rund 40 Kandidaten durch. Sadowsky wird ab September Sabine Breitwieser nachfolgen, die sich nach Auseinandersetzungen um ihren Führungsstil nicht nochmals beworben hatte.
Sadowskys Ziel: Kunst lesen und verstehen
In seiner Vorstellung am Mittwoch betonte der neue Direktor die Zusammenschau von etablierten und neuen Positionen in der Kunst und nannte dabei Kunst- und Kulturvermittlung ausdrücklich als Schwerpunkt seiner Arbeit in Salzburg. „Das Lesen und Verstehen von Kunst ist eine große Herausforderung und deshalb ist Kunstvermittlung in höchstem Maße gefragt“, sagte Sadowsky.
Sadowsky will Erprobtes und Neues kombinieren
Schwierige Kunst wird Sadowsky in der Sammlung haben, denn mit der Konzeptkunst der Generali Foundation, braucht es Wissen, um diese Kunstsammlung zu entschlüsseln. Andererseits werden im Museum der Moderne aber auch Expressionisten wie Oskar Kokoschka gezeigt. Diese beiden Bereiche will Sadowsky zusammenführen. „Das Konzeptuelle und das Sinnliche, das Neue und das kunsthistorisch Erprobte müssen sich in keinster Weise ausschließen“, sagte der neue Direktor des Museums der Moderne. Dieser Ansatz dürfte die Entscheidung für Sadowsky als neuen Direktor herbeigeführt haben, sagte der zuständige Kulturlandesrat Heinrich Schellhorn (Die Grünen).
Aufsichtsrat stimmte einstimmig für neuen Direktor
Aus mehr als 40 Bewerbungen wurde nach einem mehrstufigen Verfahren vom Aufsichtsrat einstimmig für Sadowsky entschieden. Der künftige Direktor stammt aus Hamm in Deutschland, er arbeitete vielfach in Skandinavien und leitete zuletzt das Kirchner-Museum in Davos. In seiner Präsentation betonte Sadowsky die Zusammenarbeit mit seinem Team, das wird auch als Zeichen dafür gewertet, dass Sadowsky soziale Kompetenz wichtig ist.
Generali Foundation bleibt am Mönchsberg
Die Leihgabe der Generali Foundation wird auch künftig im Museum der Moderne bleiben. Die Foundation begrüßt ausdrücklich die Bestellung von Sadowsky. Auch die Streitereien über eine mögliche Abwanderung der Fotosammlung des Bundes sollen beigelegt sein, die Fotos sollen in Salzburg bleiben. Der neue Direktor betonte auch die Zusammenarbeit mit verschiedenen Institutionen von Stadt und Land und denkt dabei an Universitäten und an die Festspiele. Das Museum der Moderne sei ein idealer Ort für Künstler und Künstlerinnen mit einem Hang zu einem theatralen Gesamtkunstwerk.
Links:
- Museum der Moderne: Sadowsky neuer Direktor (salzburg.ORF.at; 21.12.2017)
- Breitwieser: „Erreicht, was ich mir vornahm“ (salzburg.ORF.at; 07.12.2017)
- Zwei Kandidaten für Museum-der-Moderne-Chef (salzburg.ORF.at; 04.12.2017)