Psychiatrische Versorgung auch zu Hause

Ab Jänner ist die psychiatrische Versorgung von Salzburger Patienten auch zu Hause möglich. Mit dieser Zu-Hause-Versorgung soll die Zahl der psychiatrischen Krankenhausaufenthalte verringert werden.

Die Betreuer werden in der Landeshauptstadt und in Schwarzach stationiert. Zielgruppe der psychiatrischen Hausbetreuung seien Salzburger mit chronischen Erkrankungen, die oft im Spital sind und deren Behandlung schwierig ist, sagt Gesundheitsreferent Christian Stöckl (ÖVP).

Teams bestehend aus Psychiatern, Psychotherapeuten, Psychologen, Pflegekräften und Sozialarbeitern werden die Patienten in deren eigenen vier Wänden betreuen. Pro Team sollen im Vollbetrieb etwa 100 Patienten versorgt werden, also in ganz Salzburg 200 Personen - das wird in drei Jahren erreicht sein. Die Kosten betragen zum Start im kommenden Jahr 400.000 Euro, in drei Jahren dann 800.000 pro Jahr.

„Psychiatrische Patienten nicht alleine lassen“

Dieses österreichweit einzigartige Salzburger Modell soll verhindern, dass psychiatrische Patienten zuhause alleine gelassen werden. Denn sie seien oft nicht in der Lage, sich selbst aktiv um Termine und Behandlungen zu kümmern, erklärt Soziallandesrat Heinrich Schellhorn (Grünen).

Bisher müssten psychisch schwer erkrankte Menschen oft schon kurze Zeit nach ihrer Entlassung aus dem Spital gleich wieder aufgenommen werden, weil eine Stabilisierung draußen nicht gelungen ist. Dafür gibt es sogar den eigenen Begriff der „Drehtür-Patienten“.

„Versorgung psychisch Kranker ingesamt verbessert“

Insgesamt ist die Versorgung psychisch Kranker heuer in Salzburg deutlich verbessert worden - zum Beispiel mit einem Beratungszentrum für Jugendliche in der Stadt Salzburg, einer Erweiterung der Tagesklinik in Schwarzach, dem Neubau der Kinderpsychiatrie in der Stadt Salzburg und einem Tageszentrum in Tamsweg.

Steidl: „Druck der SPÖ hat Wirkung gezeigt“

SPÖ-Landesparteichef Walter Steidl begrüßt die Verbeserungen ausdrücklich. Diese seien jedoch auf maßgeblichen Druck der SPÖ im Landtag beschlossen worden. Die SPÖ mehrfach darauf hingewiesn, dass der Süden des Bundeslandes bei der medizinischen Versorgung nicht benachteiligt werden dürfe, betont Steidl.

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