Gasteiner Altbauten: „Nicht so kaputt wie befürchtet“

Nach der Übernahme von drei Gebäuden aus der Belle Epoque im Zentrum des Kurortes Bad Gastein durch das Land Salzburg hat nun die Bestandsaufnahme der Bausubstanz begonnen. Diese sei nicht so schlecht, wie befürchtet, sagen Experten.

Bauten in Gastein nicht so desolat wie befürchtet

APA / Barbara Gindl

Dachbereich Hotel Straubinger

Das Hotel Straubinger, das ehemalige Postgebäude und das Badeschloss werden in einem ersten Schritt abgedichtet, dass keine weiteren Schäden mehr entstehen, wurde Mittwoch bei einem Lokalaugenschein bekannt.

Feuchtigkeit als Hauptproblem

Grundsätzlich ist die Substanz nicht so schlecht, aber die Instandhaltung wurde über einen längeren Zeitraum ausgesetzt, das merkt man, vor allem, wo Feuchtigkeit eingetreten ist", sagte Baumeister Alfred Pirker zur APA.

Daher gelte es, jene dringlichen Maßnahmen zu setzen, um weitere Beeinträchtigungen zu verhindern, so der Fachmann. So sei etwa beim Badeschloss nach dem Großbrand im Jahr 2013 das Dach nur schlecht abgedichtet worden. Hier seien auf jeden Fall noch Nachbesserungen nötig. Außerdem müsse beim Hotel Straubinger noch eine Stützmauer abgesichert werden. Dies sei zwar nicht für das Gebäude selbst wichtig, aber für die Sicherheit in der Umgebung.

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Untersuchungen laufen weiter

Am 24. November wurde mit der Befundaufnahme in den drei Häusern begonnen. Sobald diese abschlossen ist, werde man genau sagen könne, welche Schritte noch zu veranlassen sind, damit keine weiteren Schäden entstehen, so Pirker. Alles Weitere sei dann Aufgabe der Projektbetreiber.

Obwohl die hohen Räume mit den großen Fenstern des Hotel Straubinger und des Badeschlosses verwahrlost wirken, strahlen sie immer noch eine Atmosphäre aus, die das luxuriöse Leben der Kurgäste in der k. u. k. Monarchie und den nachfolgenden Jahrzehnten erahnen lässt. Die roten Teppiche, die schweren Lederfauteuils, die Brokatvorhänge und die Holzvertäfelung im Roten Salon des Hotel Straubinger zeugen von den Glanzzeiten anno dazumal genauso wie die Stuckverzierungen an der Decke und den Wänden des immer noch mondän anmutenden Speisesaals.

Noch Töpfe mit uralten Speiseresten

Feuchtigkeit und Schimmel haben den Wänden allerdings stark zugesetzt, der Putz bröckelt von den Mauern. Lampenschirme hängen schief, in der Hotelküche, die in den vergangenen 50 Jahren modernisiert wurde, stehen noch Töpfe mit Speiseresten herum. Im Badeschloss erinnern alte Kristallluster, verstaubte Perserteppiche und Frühstücksgeschirr, das verlassen auf einem kleinen runden Tisch und auf einer mit Spinnweben umrahmten Fensterbank platziert ist, an bessere Zeiten.

Was bisher geschah

Die seit rund 20 Jahren leerstehenden Gebäude wurden vom Land über den Salzburger Wachstumsfonds um rund sechs Mio. Euro übernommen. Derzeit läuft die grundbücherliche Abwicklung des Kaufs. Eigentümerin der Liegenschaften wird die Straubingerplatz Immobilien GmbH als 100-prozentige Tochter des Wachstumsfonds. Im Zeitraum von 18 bis 24 Monaten sollten die Objekte an Investoren und Betreiber für eine touristische Nutzung weitergegeben bzw. verkauft werden.

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ORF-Redakteur Andreas Heyer hat sich mit einem TV-Team in Bad Gastein in den Altbauten umsehen dürfen.

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