Nationalpark Berchtesgaden: Kritik zum Abschied

Der Nationalpark Berchtesgaden bekommt mit Roland Bailer einen neuen Direktor. Vor kurzem wurde bekannt, dass Michael Vogel in Pension geht. Er kritisiert die Umweltpolitik in Bayern und fordert mehr „Kanalisierung“ der Bergsportler.

Der Nationalpark Berchtesgaden im Gebiet um den Watzmann – Deutschlands zweithöchsten Berg, um den Königssee, Göll, Hochkalter, Hagengebirge und das Steinerne Meer hat pro Jahr eineinhalb Millionen Besucher. Auch viele Salzburger sind dort mehr oder weniger regelmäßig als Wanderer, Bergsteiger, Kletterer und Skitourengeher unterwegs.

Watzmann und Watzfrau und Königssee und  Berchtesgadener Alpen

Gerald Lehner

Watzmann, Berchtesgaden und Königssee - mit dem Steinernem Meer (Vordergrund). Flugbild aus 7.000 Metern über Saalfelden (Pinzgau)

Künftig Einschränkungen für Kletterer?

Mit August scheidet Michael Vogel aus der Nationalparkverwaltung Berchtesgaden aus. Der Direktor fordert vom bayerischen Umweltministerium, dass das Schutzgebiet künftig mehr Geld und Personal brauche. Neben zahlreichen Forschungs- und Ausbildungsprojekten sehe sich der Nationalpark „den Anforderungen einer intensiven Bergsport- und Freizeitnutzung ausgesetzt“. Aktivitäten der Paragleiter und Kletterer müssten stärker „kanalisiert“ werden, um bedrohte Tier- und Pflanzenwelt zu schützen. Beschränkung der Wegefreiheit? Diese Debatte kennt man auch in Österreich bzw. Salzburg.

Übersicht aus 6.000 Metern: Berchtesgadener Alpen Reiter Alpe Watzmann Hoher Göll Hagengebirge Tennengebirge Dachstein

Gerald Lehner

Von unten nach rechts hinten aus sehr großer Flughöhe: Reiter Alpe, Hochkalter, Watzmann, Hoher Göll und Hagengebirge, Tennengebirge, Dachsteinmassiv. Links oben: Totes Gebirge mit dem Großen Priel

„Mit dem Kopf gegen die Wand laufen“

Dafür gebe es bisher mit 72 zu wenige fest angestellte Mitarbeiter. Auch das Budget von sieben Millionen Euro sei zu gering, kritisiert der scheidende Nationalparkchef Vogel: „Man muss eingestehen, wenn man etliche Jahre mit dem Kopf gegen die Wand läuft, dass man bei den entscheidenden Stellen die Wichtigkeit des Nationalparks nicht entscheidend dargestellt hat.“

Watzmann Westwand Hocheck Hochkalter Blaueisspitze Blaueis Reiter Alpen Berchtesgadener Alpen

Gerald Lehner

Watzmann (links) und Hochkalter von Westen

Neuer Chef wird der Forstwirt Roland Baier. Er war bisher stellvertretender Leiter des Amtes für Saat- und Pflanzenzucht in Teisendorf sowie Vize-Direktor des Nationalparks Berchtesgaden. Wie es aussieht, soll er im Herbst 2017 seinen neuen Job antreten.

Hoher Göll Watzmann Flachgau

Gerald Lehner

Hoher Göll (links) und Watzmann: Blick aus dem Alpenvorland Salzburgs

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