Bergpionierin Helma Schimke feiert 90er

Die Salzburgerin Helma Schimke zählte in den 1950er- und 1960er-Jahren zu den besten Bergsteigerinnen der Welt. Sie war eine Pionierin in der männerdominierten Bergsteigerwelt. Am Dienstag feierte sie ihren 90. Geburtstag.

Helma Schimke

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Schimke wurde am Dienstag 90

Ihr Name ziert nicht mehr die Schlagzeilen, dennoch zählt Helma Schimke zu den wohl schillerndsten Persönlichkeiten Salzburgs. Ihre Leidenschaft galt zeitlebens den schwierigsten Kletterrouten zwischen Montblanc und Großglockner.

Von den Hängen des Buchbergs im Flachgau aus hatte die gebürtige Seekirchnerin Schimke schon in Kindesjahren die fernen hohen Berge im Süden der Stadt bewundert: „Da heraußen war ich schon als Kleinkind und habe ich Richtung Süden geschaut - und diese Berge gesehen. Der Untersberg als Mittelpunkt damals auch für mich. Ich war lästig und habe gefragt: Wie schaut’s auf dem Berg aus und was ist dahinter? Für mich war damals hinter den Bergen die Welt zu Ende.“

Helma Schimke auf dem Buchberg

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Den Blick vom Buchberg im Flachgau in Richtung Alpen genoss Helma Schimke schon als kleines Mädchen

Sendungshinweis

Eine ausführliche Dokumentation über das Leben von Helma Schimke ist am Samstag, 20. Februar, um 20.15 Uhr in ORF III zu sehen - in einem „Land der Berge“.

Kühne Touren

Nach dem Architekturstudium in Wien begann Anfang der 1950er-Jahre Helma Schimkes großartige alpine Karriere zu einer Zeit, in der Frauen am Berg nicht von allen Männern geschätzt wurden. Die großen Salzburger Bergsteiger jener Jahre - vor allem ihr Lehrmeister Rudolf Bardobej, aber auch der legendäre Marcus Schmuck, einer der vier Erstbesteiger des Achttausenders Broad Peak - schätzten aber die unternehmungslustige junge Frau.

Im Haus des Bergfreundes Sepp Forcher erinnert sich Schimke an die kühnen Touren mit Marcus Schmuck - zum Beispiel am Wilden Kaiser in Tirol. Schmuck hat hier eine Widmung hinterlassen: „Helma! Halt dich immer so gut wie im Rossi-Überhang!“ „Wenn ich mir das im Nachhinein betrachte, sage ich: irr!“, kommentiert das die 90-Jährige jetzt.

Helma Schimke

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In den 1950er- und 1960er-Jahren war Helma Schimke bekannt

Bis ins hohe Alter am Berg unterwegs

Helma Schimke ist nicht nur bis heute als freiberufliche Architektin tätig. Sie ging aber auch als Achtzigjährige noch regelmäßig in die Berge - mit alpinistischen Hilfsmitteln: „Ich schwindel manchmal - das tue ich gewissenlos. Man geniert sich nicht mehr. Ich greife immer in den Karabiner und freue mich, dass ich ihn benützen kann.“

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Porträt von Helma Schimke

Am 16. Februar feiert die Alpin-Pionierin Helma Schimke ihren 90. Geburtstag - ein Kurzporträt von Lutz Maurer.