Flüchtlingstransporte: Stadt vs. Ministerium

Die Auseinandersetzung zwischen Stadt, Land und dem Verteidigungsministerium wegen Flüchtlingstransporten geht weiter. Das Ministerium sagt es gebe eine Liste, die den Stand zeige. Die kennt die Stadt aber nicht.

Stadt und Land beklagen sich ja regelmäßig, dass viel zu kurzfristig Schutzsuchende nach Salzburger gebracht werden, obwohl bereits alle Lager voll seien. Magistratssprecher Johannes Greifeneder klagte, dass die Einsatzkräfte oft nur Minuten vorher über Neuankömmlinge informiert werden würden: „Wir verstehen das nicht. Ein Bus aus der Südsteiermark braucht sicher drei, vier Stunden, bis er hier bei uns ist. Außerdem wird er bestellt. Warum man uns das nicht früher sagen kann, ist für uns nicht nachvollziehbar.“

Bundesheer koordiniert Flüchtlingstransporte

ORF

Das Verteidigungsministerium koordiniert die Transporte von Flüchtlingen in Österreich

BMLVS: Transporte seien nicht kurzfristig

Die Transporte koordiniert das Verteidigungsministerium (BMLVS). Die Offiziere dort würden sich auch nach der Decke strecken, erklärte Leiter Klaus Jäger. Wenn alle Quartiere in Österreich voll seien, dann müssen spontane Lösungen her. Die Transporte seien aber nicht zu kurzfristig, sagte Jäger. „Es gibt eine Plattform im Internet. Da hat jede Polizeidirektion, das Rote Kreuz, das Magistrat 70 in Wien Zugang. Das sieht man schon was am Folgetag geplant ist. Von den Quartieren, Zügen, Sonderzügen und Bussen.“

Bundesheer koordiniert Flüchtlingstransporte

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Laut BMLVS stehe schon am Vortag fest, welche Menschen in welches Quartier gebracht werden

Polizei gebe Information sofort weiter

Die Salzburger Polizei kennt diese Liste und gebe die Entscheidungen auch sofort weiter, hieß es aus der Führungsetage. Allerdings sei die Liste nicht immer aktuell. Beim Salzburger Magistrat ist die Internet-Liste aber überhaupt nicht bekannt. Das bestätigte ein Sprecher. Alleine gestern Abend waren rund 3.000 Flüchtlinge in der Landeshauptstadt.

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