SPÖ Salzburg kritisiert steirische Genossen

In der Salzburger SPÖ gibt es heftige Kritik an den steirischen Genossen, die den ÖVP-Politiker Hermann Schützenhöfer zum Landeshauptmann machen. Die Entwicklung sei ein Eigentor, sagt der Salzburger SPÖ-Chef und Oppositionsführer Walter Steidl.

Die Enttäuschung ist groß beim Salzburger SPÖ-Chef. Er spricht angesichts der Entwicklungen in Graz von einem „verhinderbaren Eigentor“ der Sozialdemokraten. Der bisherige Landeshauptmann Franz Voves habe aus eigenem Verschulden alle Verhandlungstrümpfe aus der Hand gegeben, weil er sein Rücktrittsversprechen nicht schon am Wahlabend eingelöst habe.

„Geiselhaft der ÖVP“

„Vielleicht war es der Enttäuschung am Wahlabend geschuldet, aber der Rücktritt kommt definitiv zu spät“, sagt Steidl. So habe man sich letztlich in Geiselhaft der ÖVP begeben, die mit der blauen Karte drohte. Lachender Dritter sei nun der burgenländische Landeshauptmann Hans Niessl, der das Heft bei den Verhandlungen selbst in die Hand genommen habe. Eine Halbzeitlösung mit wechselndem Landeshauptmann hätte Steidl in der Steiermark zwar für strategisch günstiger gehalten, „viel geändert hätte das aber wohl auch nicht.“

„LH-Sessel für die stärkste Partei“

Heftige Kritik übte Steidl auch an der steirischen ÖVP: „Die sogenannte Reformpartnerschaft war keine Partnerschaft. Denn wenn jemand Erster wird, soll der bessere auch weiterhin Erster sein. Das verlange ich einer Partnerschaft ab.“ Rund ein Prozentpunkt Unterschied im Ergebnis sei auch ein Unterschied - die Differenz sei 2010 nur unwesentlich größer gewesen: „Aber es ist offenbar ein Vorrecht der ÖVP, nicht Erster zu werden, aber trotzdem die Regierung anzuführen.“

LH Haslauer zeigt sich erfreut

Die erste Stellungnahme von Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) kurz nach Ende der Pressekonferenz in Graz fiel hingegen knapp aus. Er gratulierte Hermann Schützenhöfer und der ÖVP Steiermark in einer Aussendung recht herzlich. „Wir freuen uns weiterhin auf eine gute Zusammenarbeit.“

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