Sozialkosten steigen dramatisch

Die Ausgaben für Soziales steigen rasant: 313 Millionen Euro werden es 2015 sein, um 22 Millionen mehr als noch 2014. Wegen der schwachen Konjunktur mit vielen Arbeitslosen und der Alterung der Bevölkerung dürfte die Entwicklung anhalten.

Vor allem die Kosten für Zuschüsse und Pflege steigen rasant. Eine der großen Herausforderungen an den Sozialstaat ist in der Tat die Betreuung der Senioren. Die Bevölkerung wird älter, die Zahl der Senioren steigt. Das ist erfreulich, kostet aber auch viel Geld. So stieg die Sozialhilfe für Senioren in sieben Jahren um 75 Prozent auf heuer 110 Millionen Euro an, bestätigt Sozial-Landesrat Heinrich Schellhorn von den Grünen.

Seniorenbetreuung

ORF

Die Sozialhilfe-Ausgaben für Senioren sind seit 2008 um 75 Prozent gestiegen

„Gerade, was die Seniorenheime betrifft, möchte ich keine Ausweitung haben, sondern mehr Betreuung zu Hause. Die Menschen wollen ja lange zu Hause bleiben und das ist auch ganz in unserem Sinne. Dafür müssen wir aber auch barrierefreie Wohnungen schaffen.“

Auch Kosten für ambulante Pflege steigen

Doch auch die ambulante Pflege kostet. Mit fast 31 Millionen Euro liegen sie im laufenden Jahr um 70 Prozent als noch im Jahr 2008. Der zweite große Bereich betrifft die Kinder- und Jugendhilfe. Ein „Salzburg heute“-Team hat dazu eine Jugend-WG von Pro Juventute besucht. 315 derartige Plätze stehen landesweit zur Verfügung, außerdem seien aktuell 1.700 Verdachtsfälle hinsichtlich eines Bedarfs der Kinder- und Jugendhilfe abzuklären, sagt Sozial-Landesrat Heinrich Schellhorn.

„Die Zahl der Fälle, wo wir Kinder und Jugendliche aus der Familie heraus nehmen und in eine Wohngemeinschaft oder ein SOS-Kinderdorf bringen müssen, liegt bei 400 und ist in den vergangenen Jahren etwa gleich geblieben. Doch auch hier gehen wir mehr in frühzeitige Prävention und Betreuung, damit wir den Kindern möglichst früh helfen und so negative Sozialkarrieren verhindern können.“

Hohe Arbeitslosigkeit lässt Sozialkosten weiter steigen

So ist auch die Ausweitung der Ausgaben für Kinder- und Jugendhilfe auf heuer mehr als 35 Millionen Euro zu erklären. An den Sozialausgaben wird das Land also kaum sparen können, zumal durch die schlechte Wirtschaftslage die Arbeitslosenquote und in weiterer Folge auch die Ausgaben für die Mindestsicherung steigen werden.

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