Toter Bergsteiger auf dem Göll

Ein Bergsteiger ist Samstag auf dem Hohen Göll (2.522 Meter) tot aufgefunden worden - auf der Staatsgrenze Salzburgs zu Bayern. Der 56-Jährige wurde als vermisst gemeldet, nachdem seine Freundin eine Woche nichts von ihm gehört hatte. Er dürfte 50 Meter abgestürzt sein.

Der deutsche Urlauber aus der Umgebung von Köln hatte auf einem Campingplatz übernachtet und wollte mehrere Touren in der Region Salzburg-Berchtesgaden begehen. Zuletzt wurde er am vergangenen Montag gesehen, als er sich vermutlich in Richtung Kehlstein - wo Hitlers „D-Haus“ steht, das ist ein Haus, das für Diplomaten diente - aufmachte und den teilweise ausgesetzten und mit Stahlseilen gesicherten Mannlgrat zum Hohen Göll begehen wollte. Am Nachmittag des Tages ging in der Region ein heftiges Gewitter nieder.

Hoher Göll aus 6.000 Metern Höhe

Gerald Lehner

Göll-Massiv in den Berchtesgadener Alpen mit dem Hochkar im Alpltal. Links: Kehlstein und Mannlgrat. Hinten: Salzachtal und Osterhornberge

Nach der Vermisstenmeldung machten sich Samstag mehrere Teams von Alpinpolizisten und Bergrettern aus Berchtesgaden auf den Weg, um diverse Steige im Bereich des Kehlsteins und des Hohen Gölls abzusuchen.

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Gerald Lehner

Salzburger Seite mit Frühlingsschnee: Ostwand und oberer Teil der Schusterroute ganz rechts auf dem Gipfelgrat

Schon seit Tagen tot

Wenig später konnte der Vermisste im Bereich der Schusterroute auf rund 1.900 Metern Seehöhe oberhalb des Purtschellerhauses gefunden werden. Dieser Teil des Berges befindet sich direkt auf der Staatsgrenze von Salzburg und Bayern.

Ersten Ermittlungen zufolge ist der Mann mehr als 50 Meter abgestürzt. Er dürfte sofort tot gewesen sein. Weil wegen des Nebels und Dauerregens keine Bergung durch ein Hubschrauberteam möglich war, wurde die Leiche von Bergrettern und Alpinpolizisten mehrere hundert Meter abgeseilt.