Palfinger expandiert im Ausland

Der börsennotierte Salzburger Kranhersteller wächst vor allem außerhalb Europas. Um die Auftragsflaute in Österreich zu kompensieren, setze man auf Schwellenländer wie China, Russland oder Brasilien, heißt es bei Palfinger.

2013 war Palfinger mit Zukäufen in Einkaufslaune, nun wolle man aber „etwas auf die Bremse steigen“, sagte Konzernchef Herbert Ortner in der Bilanzpressekonferenz am Montag in Wien.

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Noch immer übernahmefreudig

Im vergangenen Geschäftsjahr gab Palfinger sieben Zukäufe und Joint Ventures bekannt.

Heuer soll ein „Jahr der Konsolidierung“ werden, um die Expansionen zu verdauen. Ganz ausschließen will Ortner neue Übernahmen aber auch für 2014 nicht. In der Geschäftssparte Marine, in der die Umsätze 2013 dank Großaufträge um 36 Prozent auf 102,9 Mio. stiegen, dürfte der Plafond noch nicht ganz erreicht sein.

Beim Konzernumsatz will Palfinger 2014 um rund 10 Prozent wachsen. 2013 gab es hier ein Plus von 4,9 Prozent auf 980,7 Mio. Euro. Am Ziel, 2017 einen Umsatz von 1,8 Mrd. Euro zu schaffen, hielt Ortner heute fest, er nannte es allerdings „ambitioniert“. Der Vorstand setzt stark auf China. Palfinger und sein chinesischer Partner, der Baumaschinenhersteller Sany, haben Ende September bekannt gegeben, sich mit je 10 Prozent aneinander beteiligen zu wollen. China soll so zum größten Einzelmarkt von Palfinger werden.

Weiter große Shoppingtour

Für Zukäufe und Beteiligungen nimmt der Kranhersteller viel Geld in die Hand. In Summe sollen es mehr 100 Mio. Euro sein, die heuer schlagend werden. Der Deal mit Sany, der alleine rund 50 Mio. kostet, soll noch im ersten Quartal 2014 abgeschlossen werden. Die Shoppingtour hinterlässt auch Spuren in der Bilanz. Der Verschuldungsgrad dürfte laut Vorstandprognose heuer deutlich steigen, bis 2016 sollten die zusätzlichen Schulden aber wieder abgebaut sein.

2013 steigerte Palfinger den Nettogewinn um 9 Prozent auf 44 Mio. Euro, für 2014 wird eine weitere Ergebnisverbesserung angestrebt. Seit 2009 hat das Unternehmen Jahr für Jahr bei Umsatz und Gewinn zugelegt und zuletzt den schärfsten Konkurrenten, den deutschen Kranhersteller Hiab, überholt. Palfingers Erfolgsrezept: „In den Märkten für die Märkte produzieren“, erklärte Ortner. So sei Palfinger auch relativ immun gegen Währungsturbulenzen in den Schwellenländern.

Längst im Weltmarkt führend

Palfinger produziert seine Ladekräne für Lkw, Schiffe und Züge mittlerweile an 33 Standorten weltweit. In Europa stehen 18 Werke, davon vier in Österreich. Waren es vor sechs, sieben Jahren noch 3.000 Mitarbeiter, steuert Palfinger heuer mit den Zukäufen auf konzernweit 9.000 Mitarbeiter zu. In Österreich zählt Palfinger zwischen 1.000 und 1.200 Mitarbeiter, laut Ortner ist die Zahl seit Jahren stabil. Vergangenes Jahr erfolgte in Salzburg der Spatenstich für die neue Firmenzentrale, 2015 soll übersiedelt werden.