ELGA: Ältere besonders skeptisch

Die Skepsis gegenüber dem neuen Elektronischen Gesundheitsakt (ELGA) ist unter Salzburgs Senioren weit größer als unter jungen Menschen. Das überraschte selbst die Salzburger Gebietskrankenkasse (SGKK).

Die SGKK wurde zu Monatsbeginn mit Anrufen zu ELGA bombardiert. Es waren überwiegend ältere Menschen, die sich von ELGA abmelden wollten. Chefarzt Peter Grüner vermutet, dass gerade unter den Senioren das Vertrauen in die Technologie klein und die Scham groß sei.

„Angst, den Vertrauensarzt zu enttäuschen“

Zwar kann man sich nur im Gesundheitsministerium von ELGA abmelden, dennoch liefen auch bei der SGKK in den vergangen Wochen die Telefone heiß. Dort hatte man damit gerechnet, dass vor allem jüngere Menschen aus Datenschutzgründen nicht jedem Arzt Zugriff auf ihre Gesundheitsdaten erlauben würden.

Das war aber weit gefehlt, denn es waren vor allem Senioren, die Skepsis zeigten, bestätigte Grüner: „Das Misstrauen gegenüber der Datensicherheit ist vielleicht weniger der Grund als der Umstand, dass diese Menschen niemanden enttäuschen wollen - etwa, dass auf ELGA der Befund vom letzten Arzt drauf ist, sie diesen Befund aber eigentlich nicht ihrem Vertrauensarzt zugänglich machen möchten, weil sie den nicht enttäuschen wollen in dem Glauben, dieser hätte etwas dagegen, wenn noch ein zweiter oder dritter Arzt an den Daten dran ist.“

Besuche bei mehreren Ärzten könnten auffallen

Viele ältere Menschen suchten aus Einsamkeit mehrere Ärzte auf und könnten auch Angst haben, dass das mit ELGA nicht mehr geht. Auch das sei eine mögliche Erklärung, so Grüner. Diese Angst sei jedoch unbegründet, betonte Grüner.

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