Präsenzdienst: Heer wird attraktiver
Diese Abstimmung hat eine klar Mehrheit für den Heeres- oder Zivildienst ergeben. Einige Wochen militärische Grundausbildung, danach monatelange Hilfsarbeiten in der Kasernenküche oder in einer Schreibstube: So sieht der Wehrdienst für einen großen Teil der Präsenzdiener aus. Sie sind als so genannte „Systemerhalter“ oft fix für nicht gerade prickelnde Arbeiten in Kasernen und Heeresverwaltung eingeteilt.
Mehr Sport, Schießen, Katastrophenschutz
Gerald Lehner
Der Präsenzdienst soll jungen Männern künftig mehr persönlichen Auftrieb und Sinn geben - hier Heeresflieger bei Transportarbeiten mit einer Agusta Bell 212 für eine neue Biwakschachtel des Alpenvereins in Gastein
Trost, Rat & Kurse für Systemerhalter
Mit einer Reform soll sich das nun ändern. Wenn sich junge Männer freiwillig für die sechs Monate Bundesheer entscheiden, sollen sie auch mehr Militär und eine bessere Ausbildung bekommen, sagt Salzburgs Militärkommandant Heinz Hufler: „Wenn sie dann in der Küche landen und nichts mehr vom Militär sehen, dann sind sie naturgemäß enttäuscht. Wir machen bereits jetzt neue Module für Systemerhalter, wo sie mit Schießen, Sprache, Sanitätswesen, Sport und Katastrophenschutz zusätzliche Ausbildungen erhalten.“
Zuwanderer bevorzugen eindeutig Heer
Rund 3.000 junge Männer müssen in Salzburg jedes Jahr zur Stellung - und stehen vor der Entscheidung: Heer oder Zivildienst? In einer sozialen Gruppe fällt diese Entscheidung aber eindeutig aus - bei den jungen Männern aus Zuwandererfamilien, schildert Hufler: „Die meisten gehen zum Militär. Das dürfte in verschiedenen Kulturkreisen und Familientraditionen begründet sein.“
Man müsse allen jungen Männern beim Heer etwas bieten, damit sie ihre Wehrdienstzeit in guter Erinnerung behalten. Davon ist der Salzburger Militärkommandant überzeugt.
Leistungsschau vor dem Nationalfeiertag
Das Bundesheer lädt die Bevölkerung am Freitag zu einer großen Leistungsschau auf dem Salzburger Kapitelplatz - einen Tag vor dem Nationalfeiertag, an dem es in Wien auf dem Heldenplatz eine große Bundesheer-Schau gibt.
Ab 9.00 Uhr können sich Interessierte am Freitag in Salzburg militärisches Gerät und Heeresfahrzeuge ansehen. Die Militärmusik spielt zwei Platzkonzerte, und den Abschluss bildet eine Angelobung mit Zapfenstreich.