Verseuchtes Grundwasser: Baustelle schuld?

In Straßwalchen (Flachgau) dürfen die Bewohner einer Siedlung seit der Vorwoche ihr Wasser nicht mehr trinken. Zwei Grundwasserbrunnen sind mit Fäkalkeimen verseucht. Ursache dafür könnte ein Leck in einem Schmutzwasserkanal sein.

Betroffen sind rund 50 Menschen im Straßwalchener Ortsteil Haidach. Sie dürfen seit der vergangenen Woche ihr Wasser nicht mehr trinken, und auch zur Körperpflege soll es abgekocht werden. Der Alltag ist somit extrem mühsam geworden, bestätigt eine der Betroffenen, Johanna Ledl.

Große Verunsicherung und Angst

Die 20 Familien in der Siedlung beziehen ihr Wasser aus zwei Grundwasserbrunnen. Vorige Woche wurden sie informiert, dass ihr Wasser mit Fäkalkeimen verunreinigt ist. Seither ist die Verunsicherung groß, und viele haben Angst um ihre Gesundheit, meint Rudolf Stadler, stellvertretender Obmann der Wassergenossenschaft.

„Information war eigentlich null - erst als wir selbst zur Gemeinde gegangen sind, sind wir draufgekommen, was eigentlich wirklich los ist. Aber die Ursache dafür, wissen wir bis heute nicht“, sagte Stadler Dienstagvormittag.

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Leck in Schmutzwasserkanal als Ursache?

Woher die Fäkalkeime kommen, darüber konnte man bisher nur spekulieren. Seit Dienstagnachmittag ist bekannt, dass ein Leck im Schmutzwasserkanal im Bereich der Umfahrungsbaustelle die Ursache der Verunreinigung sein könnte, so der Landesgeologe Rainer Braunstingl.

„Es hat im vergangenen Februar einen Bruch im dortigen Schmutzwasserkanal gegeben. Der wurde dann behandelt, gestopft, und es wurden von der Behörde umfangreiche Sicherungsmaßnahmen gesetzt. Damals ist die Schmutzfahne in ein Gelände hineingegangen, dass nur durch Pegel- aber nicht durch Grundwasserbrunnen genutzt wird. Das Überwachungssystem hat bisher gut funktioniert.“

„Seit letzter Woche ist nun bekannt, dass es einen zweiten Schaden an einem Schmutzwasserkanal gibt. Und die letzten Messwerte bei den Brunnen haben ergeben, dass hier tatsächlich bakterielle Belastungen festgestellt wurden - bis weit hinunter nach Oberösterreich. Das hängt mit der Baustelle zusammen. Die Schlüsselstelle ist die Querung des Hainbaches“, erklärt der Landesgeologe. Die Bewohner sollen am Mittwoch weitere Informationen bekommen, wie es nun weitergeht. Die Bezirkshauptmannschaft hat die Staatsanwaltschaft eingeschaltet.