Airport: Gelassenheit nach Ramsauers Wut

Salzburgs Spitzenpolitik in Stadt und Land reagiert gelassen auf die deftigen Aussagen des deutschen Verkehrsministers Peter Ramsauer (CSU), der den Flugbetrieb des Salzburg Airport über dem grenznahen Bayern beschränken will.

Salzburger Politiker relativieren nun die zuletzt ziemlich starken Worte Ramsauers gegen den Salzburger Flughafen, die heimische Politik und einige Medien in Österreich.

Schaden: „Man kennt sich bei ihm nicht aus“

Salzburgs Bürgermeister Heinz Schaden (SPÖ) verweist auf eine gemeinsame Sitzung mit Ramsauer, die vor längerer Zeit in Obertauern (Pongau/Lungau) stattgefunden hatte: „Da haben wir diese 70/30 Prozent-Lösung bei den An- und Abflügen vereinbart. Und dass es pro Tag nicht mehr als 95 Flüge geben soll. Dann hat er gesagt, das sei ihm zu wenig Einschränkung. Und jetzt sagt er, das will er. Da kennt man sich nicht mehr aus bei ihm. Ich zitiere Häupl: Wahlkampfzeiten sind fokussierte Un-Intelligenz.“

Eurofighter auf dem Salzburg Airport

Gerald Lehner

Zwei österreichische Kampfflugzeuge des Typs Eurofighter Typhoon nach Touch-Go-Landung im Steigflug über Salzburg Airport und Hangar 7 - nach Anflug von Freilassing her. Bundesheer-Jets kommen nur sehr selten nach Salzburg - bei Übungen

Haslauer: „Wortwahl aus Wahlkampf“

Und Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) - christlich-konservativer Parteifreund des CSU-Mannes Ramsauer - sieht das ähnlich: „Es ist wenig Neues. Die Wortwahl ist wahlkampfbedingt. Wir bemühen uns um eine Verbesserung. Das hängt von mehreren Faktoren ab. Neue Anflugrouten müssen von Austro Control genehmigt sein. Die Flugzeuge müssen technisch ausgestattet und die Piloten entsprechend geschult sein. Die Letztentscheidung über Anflüge bleibt immer beim Piloten. Das ist ein eherner Grundsatz der Fliegerei, um den man nicht herumkann.“

Haslauer und Schaden sind überzeugt, dass Peter Ramsauer nach der deutschen Bundestagswahl zu einer sachlichen Diskussion zurückkehren werde.

„Sie erzählen das Blaue vom Himmel“

Wie berichtet, fordert Ramsauer im Rahmen seines Wahlkampfes für die bevorstehende deutsche Bundestagswahl, dass künftig nur noch 70 Prozent aller Starts und Landungen beim Salzburg Airport über die bayerische Nachbarstadt Freilassing führen dürften. Bei einer Wirtshausveranstaltung im bayerischen Wahlkampf warf Ramsauer der österreichischen Politik und heimischen Medien vor, nicht seriös zu sein bzw. „das Blaue vom Himmel herunter“ zu erzählen.

Links: